Gelesen: Future Skills

Michaela Flick, Margareta Jäger; Future Skills for Leadership – Segel setzen für die Führungszukunft; Freiburg, 2020 (Amazon Affiliate Link)

In einer sich wandelnden Welt müssen wir uns für die Zukunft ausrichten. Darum geht es doch.

Und Michaela Flick und Margareta Jäger haben für uns genau die dafür erforderlichen Themengebiete ausgegraben und auf den Punkt gebracht. Nämlich genau 8 Stück:

  • Selbstmanagement
  • Kommunikation
  • Sichtbarkeit
  • Empathie
  • Fehlerkultur
  • Change und Transformation
  • Motivation
  • Coaching

Über solche Listen kann man sicher beliebig streiten. Während Flick/Jäger auf abstrakte Skills fokussieren, nimmt Microsoft beispielsweise konkrete Berufsbilder ins Visier.

Ok, man kann sich einer solchen Herausforderung von verschiedenen Perspektiven annähern, wichtig ist vor allem, dass man es überhaupt versucht.

Und dass die Begrifflichkeiten und Abgrenzungen nicht immer eindeutig sind tut dem keinen Abbruch.

Auch die Aussagen der befragten Experten sind mitunter widersprüchlich: Darf der Chef/die Chefin jetzt coachen oder besser nicht? Im konkreten Beispiel würde ich jetzt konkret widersprechen. Ein Chef darf nicht coachen, weil dem zu viele Interessenskonflikte im Wege stehen, wobei sich die Diskussion in Luft auflöst, sofern man den Begriff Coaching durch Servant Leadership ersetzt: natürlich soll eine Chefin Mitarbeiter fördern, Hindernisse aus dem Weg räumen und als Mentor/Mentorin fungieren.

In dem Kapitel Sichtbarkeit werden sehr unterschiedliche Aspekte zusammengefasst, angefangen von der Visualisierung (danke für die Kudos), der Präsenz, Haltung & Einstellung, dem Netzwerken, über „Working out loud“ bis hin zu OKR (Objectives and Key Results).

Das Buch liefert also vor allem Denkanstöße.

Und die in einem sehr schönen Format:

Die fiktive Persona Thomas Michael Müller führt uns in die Problemstellung des jeweiligen Gebietes ein. Dem folgt die Begründung, warum das jeweilige Skill so wichtig ist. Dazu liefern die Autorinnen einen wissenschaftlichen Bezug mit Methoden und Hinweisen zur Umsetzung, aber auch mit Praxistipps und Interviews mit Führungskräften.

Im wissenschaftlichen Teil habe ich für mich gelernt, dass Empathie auch eine genetische Disposition mitbringt: „Nach einer Studie von Sarina Rodrigues und Forschern an der University of California in Berkeley ist belegt, dass Empathie und Mitgefühl in unseren Genen verankert sind. Die Studie besagt, dass Menschen evolutionstechnisch nur deshalb überlebt hätten, weil sie »Kapazitäten für jene entwickelt haben, die hilfsbedürftig waren und mit ihnen kooperierten.« Die Forscher um Sarina Rodrigues und Dacher Keltner, Direktor am Greater Good Science Center, fanden heraus, dass der Oxytocin-Gen-Rezeptor bei Empathie eine Schlüsselrolle spielt. Laut Sarina Rodrigues und ihrem Forscherteam sind Menschen mit einer speziellen Variation dieses Gen-Rezeptors »besser in der Lage, den emotionalen Status von anderen zu lesen und reagieren unter angespannten Bedingungen weniger stressanfällig.«“

Neben dem reinen textuellen Inhalt fasst Michaela Flick die einzelnen Themen auch immer wieder in Sketchnotes zusammen.

Das Ganze ist natürlich starkt komprimiert, denn man könnte über jedes der Themengebiete, jeden Skill, ein eigenes Buch schreiben, aber das ist ja gar nicht Sinn und Zweck der Übung.

Also wer sich für Führungsaufgaben der Zukunft anregen lassen will, dem sei diese Buch gerne empfohlen.

Coming soon

Die zweite Auflage der Business Visualisierung soll noch diesen Monat im Hansa-Verlag erscheinen.

Wir haben ein paar Korrekturen vorgenommen und nach dem kostenlosen Hörbuch gibt es jetzt auch ein eBook.

Hier schon mal der Amazon Link.

Gelesen: SuperBetter

Jane McGonigal; SuperBetter – The Power of Living Gamefully; New York, 2015 (Amazon Affiliate Link)

Was bitte ist SuperBetter?

Hört sich erstmal reißerisch an. SuperBetter ist ein Buch, ein Spiel, eine App, aber in erster Linie ist SuperBetter ein smartes Framework um mit den Mitteln der Gamification jegliche Herausforderungen erfolgreich zu bewerkstelligen.

[Kurzer Exkurs – Gamification: Unter Gamification versteht man die Anwendung von Spielelementen in spielfremden Kontexten. Mehr dazu hier auf schlossBlog oder in unserem LinkedIn Learning Training.]

Aber zurück zu SuperBetter. Ist SuperBetter dann eine eierlegende Wollmilchsau, ein Patentrezept, ein Heilsversprechen?

Ja und nein. Ja, es liefert eine Blaupause und ja, es verspricht Erfolg, aber nein, nicht per TschakaTschaka, sondern über die gezielte Nutzung eines spielerischen Mindsets („Living Gamefully“) und die Anwendung von Gamification. Versprochen werden auch nicht 1.000.000,-€, sondern ein Entwicklungsprozess.

SuperBetter ist Gamification par excellence. Jane McGonigal, amerikanische Autorin, Game Designerin und Wissenschaftlerin mit einem Doktortitel aus Berkeley, zeigt uns, wie wir einige wenige Spielelemente aus einem (Arkade-)Game nehmen können und für unsere persönliche Strategie und Entwicklung nutzen können. Aber nicht als Heilsversprechen, sondern durchaus wissenschaftlich fundiert, die entsprechenden Arbeiten und Beispiele sind im Buch belegt.

Konkret geht es um die folgenden Spielelemente:

  • Herausforderungen/Challenges
  • Power-Ups (also kleinen Aufbauhilfen)
  • Bad Guy (unsere „inneren und äußeren Dämonen“ die es zu bekämpfen gilt)
  • Quests (einfache, tägliche Aktivitäten, die uns helfen unser größeren, übergeordneten Ziele zu erreichen)
  • Allies/Verbündeten (aus Spielen können wir Lernen, wie wir Verbündete gewinnen und ihre Unterstützung bekommen können)
  • Secret Identity (jetzt doch sehr verspielt und ein kleines bisschen mystisch)
  • Epic Wins (den Meilensteinen unseres Erfolgs)

Nutzen wir diese Elemente in einem Setting wie der App oder einem Abenteuer (einem vorkonfigurierten Set solcher Spielelemente) hilft uns das im Prozess der Zielerreichung, wobei es durchaus unterschiedliche Formen von Zielen gibt: Ganz konkrete, messbare, aber auch „Ich gebe mein Bestes“-Ziele oder strategische Ziele, die darauf zielen neue Handlungsstratgegien zu entdecken oder entwickeln.

Das Buch SuperBetter wendet die eigene Methodik dabei konsequent an, denn es selbst gespickt mit Quests für den Lesern und enthält viele Beispiele und Tipps, z.B. auch, wie man Verbündete gewinnt und wie man diesen am Besten SuperBetter erklärt, aber auch wie man selbst zu einem großartigen Helfer und Verbündenten wird.

Der Framework-Gedanke für einen solchen Gamification Ansatz gefällt mir (obwohl Jane McGonigal gar nicht von einem Framework spricht, das ist mein Wording). Ein Spiel á la Super-Mario wird zur Metapher für eine Herausforderung. Darüber hinaus stecken noch weitere nützliche Metaphern im Konzept. Wir lernen gezielt Hilfen zu erkennen und zu nutzen (Power-Ups), Hindernisse und Schwierigkeiten zu identifizieren und zu überwinden (Bad Guys), bewusst Aufgabenstellungen, die uns weiterbringen in Angriff zu nehmen (Quests), Hilfe zu suchen und zu akzeptieren (Allies), uns zu motivieren (z.B. mit unserer geheimnisvollen Secret Identity) um letztlich größere Erfolge (Epic Wins) anzustreben

Die Lektüre macht Lust auszuprobieren. Ist eben NICHT ideologisches TschakaTschaka, sondern plädiert für eine spielerische Haltung, verführt zum Ausprobieren und Lernen. Bei mir ist das entsprechende Kopf-Kino bereits gestartet.

Mehr zu SuperBetter gibt es auf der Homepage: https://superbetter.com/

Oder im TED-Talk von Jane Gonigal:

Fundstück: Brauchbare Illegalität

Aus einem Interview der Personlaführung (4/2023) mit Stefan Kühl:

Stefan Kühl philosophiert über die Grenzen von Regeln und Compliance in Organisationen.

… Dahinter steckt die altbekannte organisationswissenschaftliche Erkenntnis, dass keine Organisation genau nach ihren formalen Regeln funktionieren kann. Im Grunde genommen gibt es sogar die implizite Erwartung an Organisationsmitglieder, flexibel zu reagieren, also etwa in einer bestimmten Situation eine Regel anders zu interpretieren als vorgesehen. Wir nennen das „brauchbare Illegalität“. Diese funktionalen Regelabweichungen machen eine Organisation überhaupt erst lebensfähig.

Personalführung 4/2023, S. 66f

Die Canvas-Idee

https://vimeo.com/759057320

Hier auf schlossBlog haben wir immer wieder Canvas-Modelle aufgegriffen. Und auch in der Video-Reihe „Projekte – Spielend -erfolgreich“ geht es um Canvas-Modelle, genauer gesagt um:

  • den Canvas als Leinwand/Projektionsfläche
  • den Business Model Generation Canvas von Osterwalder/Pigneur als prägendes Beispiel
  • Visualisierung & Gruppendynamik
  • den openPM-Canvas als Beispiel für einen Projekt Canvas
  • Team Canvases, Workshop Canvases, Negotiation Canvases, Community Canvases, …
  • Und die Umsetzung von Canvases auf Miro, Mural oder Concept-Board

Die Luft zum Atmen

Kommunikation ist der Erfolgsfaktor für unser Wirken und Arbeiten – nicht nur in Projekten, aber da ganz besonders.

Kommunikation ist wie die Luft zum Atmen in Projekten.

Die Kommunikation ist in der Regel weder Zweck noch Ziel, aber ohne sie werden wir beides nicht erreichen.

Es gibt keine richtige oder falsche Kommunikation sondern nur angemessene oder unangemessene Kommunikation, bezogen auf uns selbst, den Gegenüber, das Thema und die Situation.

Und obwohl wir es besser wissen sollten, vernachlässigen wir sie dann doch oder kommunizieren fahrlässig, unvorbereitet, willkürlich. Der Umgang mit Stakeholdern ist so ein Beispiel. Jeder betont die Bedeutung, aber die Umsetzung ist schlichtweg mangelhaft (siehe auch Falsche Selbstverständlichkeiten).

Es ist einer der großen Verdienste von Scrum bestimmte Formen der Kommunikation in Artefakte und Events zu packen und zu ritualisieren. Dafür braucht es eigentlich noch gar nicht mal Scrum selbst. So eine Ausgestaltung der Projektkommunikation hilft jeder Form von Projekten. Man muss es nur tun.

Genauso wie man nur atmen muss um zu leben.

Ohne Kommunikation sind unsere Projekte tot, genau so wie wir tot sind ohne zu atmen.

ZoomIn: Erneuerbare Energien und Stakeholder

https://vimeo.com/802032056

In Folge 3 des ZoomIn Projektinterviews ist Uli Geis von der Energieallianz Bayern unser Gast im Projekt-Werkraum (http://projekt-werkraum.de/).

Es geht also um Projekte rund um erneuerbare Energien.

Da gibt es viele Betroffene und viele, die meinen mitreden zu können – oder zu müssen.

Stakeholdermanagement ist also ein Thema, das wir mit Uli angesprochen haben. Achso, dazu passend gibt es natürlich auch ein eigenen LinkedIn Learning Training: https://www.linkedin.com/learning/stakeholdermanagement

Aber zurück zu unserem Gast: Auf LinkedIn findet man ihn hier und die Energieallianz Bayern ist im Web zu finden unter: https://energieallianz-bayern.de/

Mehr Infos zur Feldlerche gibt es auf Wikipedia.

Und zu dem von Uli angeführten Roman „Blackout“ haben wir auch einen Amazon-Affilate Link.

Wer seiner Einschätzung zum Thema Blackouts nicht folgen will, für den haben wir noch noch ein Buch mit Blackout-Vorsorge – ebenfalls als Affiliate Link.

openPM Meetup zum Chaos-Report

Morgen Abend (Di, 21.02.23, 19:30 Uhr) digitales Meetup von Eberhard Huber unter der Flagge des openPM e.V.

Es geht um den berüchtigten Chaos-Report.

Der geschätzte Kollege Eberhard Huber lädt im Rahmen von openPM zu einem Online-Meetup ein: #Chaos und #Entscheidungsgeschwindigkeit.

Das Meetup findet am 21.02.2023 von 19:30 Uhr bis etwa 20:45 Uhr statt.

Konkret geht es um Folgendes: Der #Chaos-Report wird oft erwähnt und selten gelesen. Ein interessanter Befund aller Chaos-Reports über die letzten Jahrzehnte ist, dass sich die Erfolgsquoten von Projekten trotz permanenter Methodenoptimierung nicht verbessern. Woran liegt das? Mittlerweile gibt es hierzu schlüssige Ideen, die mit der Geschwindigkeit von Entscheidungen zusammenhängen.

Teilnehmen können alle, die Lust, Zeit und Interesse haben unter folgendem Zoom-Link:
https://lnkd.in/ePh2V7T9

Spielend erfolgreich – Storytelling

Wenn es in der Reihe „Projekte – Spielend erfolgreich“ um Storytelling geht, kann natürlich die „Business Visualisierung“ nicht fehlen.

https://vimeo.com/759055705

In dieser Folge geht es um:

– Den Roman Business Visualisierung
– Kundenpräsentation, Stakeholder, Teambuilding
– Ein Gedankenexperiment
– Storytelling erzeugt Bedeutung
– Spannungsbogen und Heldenreise

Derzeit arbeiten wir übrigens an einer zweiten Auflage der Business Visualisierung und die Erzählstrecke des Buches gibt es auch weiter als kostenloses Hörbuch.

Visualisierung

https://vimeo.com/759039388

Und es geht weiter in der Reihe „Projekte – Spielend erfolgreich“.

Beim Thema Visualisierung stellen sich die folgenden Fragen:

  • Wie kann uns Visualisierung helfen?
  • Was ist der Picture Superiority Effekt?
  • Wie funktionieren Anker und Anknüpfungspunkte?
  • Was ist visuelle Sprache?
  • Was ist Business Visualisierung?
  • Wie sieht der Prozess des visuellen Denkens aus?


bernhardschloss.de