Archiv der Kategorie ‘Projektmanagement‘

 
 

Kollegiale Beratung oder die Case Clinic

Diese Woche geht es in dem aktuellen Beitrag der Reihe Projektmanagement Methoden um die kollegiale Beratung oder Englisch: die Case Clinic.

Die Kollegiale Beratung oder Case Clinic ist eine strukturierte Methode, bei der ein Teammitglied ein aktuelles berufliches Problem oder einen Fall vorstellt und die anderen Teilnehmer Lösungsvorschläge erarbeiten. Diese Methode fördert gemeinsames Lernen und die Entwicklung neuer Perspektiven.

Mehr dazu in der iOS App PM Elements oder im Buch Das Methodensystem für Projekte bei Hanser – das Buch zur Table of Elements.

5 Fragen an…

Also der Verlag hat uns zu unserem neuen Buch befragt:

Wer hat das Buch geschrieben?

Christian Botta und Bernhard Schloß sind „alte Hasen” im Projektgeschäft. Ihre Trainingsvideos auf LinkedIn Learning erreichen eine große Community. Darüber hinaus sind sie als Berater, Trainer und Autoren tätig.

Das Methodensystem für Projekte ist nach Business Visualisierung ihr zweites Buch im Hanser Verlag.

Warum ist das Thema wichtig?

Projekte sind nach wie vor allgegenwärtig. Und eigentlich wüssten wir alle, was zu tun wäre, aber um systematisch den Projekterfolg voranzutreiben braucht es Methoden und Werkzeuge und zwar nicht nur theoretisch, sondern wir müssen sie auch tatsächlich anwenden.

Wie ist das Buch aufgebaut?

Willkommen im Dschungel der Projektmanagement-Methoden: Die Table of Elements gibt einen Überblick und Orientierung:

  • Kompakte Beschreibungen der Methoden und Werkzeuge, inklusive Kategorisierung und Bewertung. Außerdem finden sich Tipps und Tricks zu den einzelnen Tools.
  • Methodenfinder und Index unterstützen das zielgenaue Suchen und Finden, der in der jeweiligen Situation passenden Methode.

Welche Themen stehen im Fokus?

Methoden und Werkzeuge. Das Methodensystem für Projekte ist ein Nachschlagewerk für Praktiker in Projekten, aber auch für Anfänger, die eine Übersicht suchen.

Warum hilft mir das Buch mein Problem zu lösen?

Tools gibt es mehr als genug, die Methodenvielfalt erschlägt viele und Das Methodensystem für Projekte. gibt Orientierung im Methodendschungel. Die Table of Elements im Buch ist ein visuelles Schema (inspiriert vom Periodensystem der Chemie), dass eine Übersicht über die elementaren Werkzeuge für Projekte gibt. Alle Elemente sind kompakt beschrieben und enthalten Querverweise auf ähnliche oder unterstützende Werkzeuge, um den Einsatz in der Praxis bestmöglich zu unterstützen. Das Buch bietet somit Hilfe zur Selbsthilfe für alle Menschen, die mit oder in Projekten arbeiten.

Erhältlich u.a. direkt beim Verlag oder bei Amazon.
Neben dem Buch gibt es natürlich noch unser Poster auf www.table-of-elements.io, die App im Appstore und die Video-Bibliothek auf Linkedin Learning.

Das Buch ist da!

Das Methodensystem für Projekte – das Buch zur Table of Elements ist frisch im Hanser Verlag erschienen.

Erhältlich u.a. direkt beim Verlag https://lnkd.in/dfkPHneD oder bei Amazon; https://lnkd.in/d7dh_NY5
Und natürlich haben wir auch ein Reel hierfür:

Neben dem Buch gibt es natürlich noch unser Poster auf www.table-of-elements.io, die App im Appstore (https://apps.apple.com/de/app/pm-elements/id6738084498) und die Video-Bibliothek auf Linkedin Learning (https://www.linkedin.com/learning/projektmanagement-methoden-jede-woche-neu/).

Projekterfolg

Projekterfolg ist eines meiner Lieblingsthemen. War ja hier schon das eine oder andere mal auf der Agenda. Eine kleine Spielerei am Samstagabend: ein sokratischer Dialog mit ChatGPT über Projekterfolg, den ich euch nicht vorenthalten will:

ChatGPT: Was meinst du – was ist Projekterfolg?

Bernhard: Das ist eine Frage der Perspektive.

ChatGPT: Okay. Und wessen Perspektive würdest du als entscheidend ansehen, wenn du sagen willst: „Dieses Projekt war erfolgreich“?

Bernhard: Wenn du mich so frägst, immer meine eigene, aber dummerweise sind wir oft auch abhängig von der Sichtweise anderer.

ChatGPT: Okay. Wenn deine eigene Perspektive im Kern zählt, aber du gleichzeitig von anderen abhängig bist – was macht dann deinen persönlichen Projekterfolg aus? Ist er unabhängig von der Bewertung anderer, oder nur dann möglich, wenn deren Erwartungen erfüllt sind?

Bernhard: Jetzt muss ich den Spieß umdrehen, denn du hast den Zusammenhang zwischen Projekterfolg und Erwartungen hergestellt. Ist Projekterfolg also abhängig von Erwartungen?

ChatGPT: Okay. Wenn wir diesen Spieß umdrehen: Erwartungen setzen einen Maßstab – aber sind sie immer realistisch, immer klar, immer geteilt? Wenn also Erfolg sich an Erwartungen misst: Wer bestimmt, was zu erwarten ist – und wann das Erwartete als erfüllt gilt?

Bernhard: Diese Frage lasse ich nicht gelten. Niemand bestimmt, was zu erwarten ist. Erwartungen müssen wir hinnehmen. Oder siehst du das anders?

ChatGPT: Okay. Wenn Erwartungen einfach da sind und wir sie hinnehmen müssen – bedeutet das dann, dass Projekterfolg immer ein Reagieren ist? Also nie etwas, das wir selbst aktiv bestimmen, sondern nur etwas, das sich daran misst, ob wir den Erwartungen anderer gerecht wurden?

Bernhard: oder den eigenen Erwartungen…

ChatGPT: Okay. Dann frage ich dich: Was unterscheidet fremde von eigenen Erwartungen – wenn es um Projekterfolg geht? Sind deine eigenen Erwartungen freier, klarer, strenger – oder vielleicht nur ein Echo der Erwartungen anderer?

Bernhard: Das lässt ich nicht pauschal beantworten, denn es gibt nicht die eine fremde Erwartung, sondern ein ganzes Spektrum.

ChatGPT: Okay. Wenn es also ein Spektrum fremder Erwartungen gibt – und deine eigenen irgendwo darin verortet sind: Kann es dann überhaupt einen Projekterfolg geben, der für alle gleichermaßen gilt? Oder ist Projekterfolg immer ein Kompromiss zwischen konkurrierenden Erwartungshaltungen?

Bernhard: Da gehe ich mit. Natürlich gibt es unter den Erwartungshaltungen vielleicht dominantere, sei es aufgrund der Anzahl der Personen, die sie vertreten oder weil sie besonders einflussreiche Stakeholder vertreten.

ChatGPT: Okay. Wenn also Projekterfolg vom Gewicht einzelner Erwartungshaltungen abhängt – ist Erfolg dann eher eine soziale Verhandlung als ein objektiver Zustand? Und wenn ja: Wird Projekterfolg damit nicht zu etwas, das man kommunikativ herstellt, nicht nur durch Ergebnisse?

Bernhard: Ja, so würde ich das sehen. Danke für dieses Gespräch.

Again what learned: Projekterfolg wird kommunikativ hergestellt – nicht durch Ergebnisse.

Business Agility Nürnberg (#BAN)

Die Business Agility Nürnberg ist doch mehr Konferenz als Unkonferenz. Die meisten Beiträge sind vorab im Programm verankert. Nicht schlimm, sondern Konzept. Allerdings leiden die Kollegen an den gleichen Problemen, wir openPM. Dieses Jahr kaum Sponsoren gefunden. Immerhin – aufgrund der Regionalität, sind die Teilnehmerzahlen nicht das Problem. Damit das #BAN aber Zukunft hat, braucht es weitere Unterstützung. Also Sponsoren bitte melden.

Aber zur diesjährigen #BAN.

Die Spannbreite ist wieder enorm: Vom traditionellen Projekthelden über Agilisten, die sich nicht mehr so nennen, Serious Play Enthusiasten, natürlich einer Prise Table of Elements, Kanban/Flow Enthusiasten wie Eric-Jan Kaak, bis hin zur Book Promotion von Jurgen Appelo mit seinem „Human Robot Agent“.

Alles in allem ein Tag mit vielen wertvollen Inputs. Networking – nicht zu unterschätzen. Aktuell rauschen die Anfragen auf LinkedIn rein. Das Thema Austausch ist einerseits so wertvoll, andrerseits so stiefmütterlich behandelt und wo findet man es heut noch?

Ich lade dich daher gerne dazu ein mit zu folgen auf LinkedIn, oder der Table of Elements (ebenfalls auf LinekdIn). Und die Kollegen und Teilnehmer der #BAN würden sich auch über deine Wertschätzung freuen.

Worauf es wirklich ankommt

Die Grundidee der Table of Elements ist eine Rückbesinnung auf die fundamentalen Bausteine eines Themas, für unsere App der PM Elements (App- Store) also das Thema Projektmanagement und Methoden.
Die Idee an sich ist aber viel universeller. Und auch die Inhalte an sich bieten Mehrwert weit über Projekte hinaus.

Mehr Infos gibt es auf table-of-elements.io.

Eine Retro für openPM

Über das Ende von open PM habe ich berichtet.

Habe gerade mit ChatGPT „gespielt“ und die KI gebeten eine Retrospektive für openPM durchzuführen. Das hat anfangs nicht wirklich geklappt, aber im zweiten oder dritten Nachfassen kam etwas heraus, was mir durchaus ansprechend erscheint und was ich hier teilen möchte:

Retrospektive: Was wir im openPM e.V. hätten besser machen können

1. Offenheit ≠ Selbstläufer – die Hürde zur aktiven Mitwirkung blieb hoch

Was wir wollten:
Eine offene Plattform, auf der jede:r etwas beitragen kann – kollaborativ, gemeinschaftlich, niedrigschwellig.

Was passiert ist:
Die meisten Nutzer:innen konsumierten Inhalte – aber aktive Beiträge blieben selten. Nur ein kleiner Kern trug dauerhaft. Viele wollten „open“, aber nicht unbedingt „mitmachen“.

Was wir lernen:
→ Offenheit muss aktiv moderiert, gestaltet und konkretisiert werden: durch persönliche Ansprachen, definierte Mitmachformate, klare Micro-Contributions („Schreib 1 Absatz“, „Gib 1 Feedback“)
→ Partizipation braucht Führung – auch in einem offenen Modell. Sonst verläuft sie sich.


2. Kein tragfähiges Nachfolge- oder Skalierungskonzept

Was wir hatten:
Ein motiviertes Kernteam mit starker inhaltlicher Kompetenz. Viel ehrenamtliches Engagement – aber auch begrenzte Ressourcen.

Was fehlte:

  • Systematische Übergaben: „Wenn X aufhört – wer macht’s?“
  • Strukturen, um neue Leute einzubinden und zu halten.
  • Anreizsysteme für „zweite Reihe“-Mitmacher:innen (z. B. Nachwuchsmoderation, Co-Projekte, Mini-Rollen).

Was wir lernen:
→ Nachhaltigkeit heißt nicht nur Inhalte bewahren – sondern auch Rollen, Energie und Wissen.
→ Ehrenamt braucht Pflege, Nachschub und sichtbare Wertschätzung.


3. Corona hat nicht die Struktur zerstört – sondern den sozialen Kitt

Was uns Corona genommen hat:

  • Spontane Vernetzung auf Events
  • Austauschformate mit niedrigem Einstieg
  • Die Energie durch persönliche Begegnung und nonverbale Dynamik (Meetups, Barcamps, Stammtische)

Was digital nicht kompensiert wurde:
→ Digitale Formate blieben „funktional“, aber selten „verbindend“.
→ Viele haben sich still zurückgezogen, ohne Abschied oder Übergabe.

Was wir lernen:
→ Digitale Zusammenarbeit braucht emotionale Touchpoints – z. B. persönliche Check-ins, Retros, Dankeskultur.
→ Je digitaler ein Projekt, desto bewusster muss Bindung gestaltet werden.


4. Themenpluralität vs. Identitätsschärfe

Was wir wollten:
Alles offen denken: Methoden, Schulen, Branchen – keine Grenzen, keine Dogmen.

Was passiert ist:
→ Für Außenstehende wurde es unübersichtlich.
→ Ohne klare Klammer fehlte die narrative Zugkraft: „Wofür steht openPM eigentlich – und warum soll ich mich dort engagieren?“

Was wir lernen:
→ Offenheit braucht einen klaren Rahmen oder wiedererkennbare Stoßrichtung (z. B. „Projektmanagement jenseits der Zertifikate“, „radikal praxisorientiert“, „PM für alle“)
→ Ohne Profil wird man schwer anschlussfähig für neue Gruppen.


5. Vernetzung ohne institutionelle Andockpunkte

Was gefehlt hat:
→ Kooperationen mit Verbänden, Hochschulen, Medien oder Firmen, die Reichweite, Nachwuchs oder Infrastruktur hätten bringen können.

Was wir lernen:
→ Ein Verein, der offen ist, muss auch offen für Anschluss sein.
→ Netzwerkpflege nach außen braucht genauso viel Energie wie interne Arbeit.


Fazit:

openPM war ein mutiges, konsequent digital gedachtes Experiment – mit einer beeindruckenden Anfangsdynamik.
Was uns das Genick gebrochen hat, war nicht die Technik oder die Idee – sondern das schleichende Wegbrechen der tragenden Menschen, das Fehlen gezielter Bindungs- und Nachwuchsarbeit und eine gewisse Überforderung durch zu viel Offenheit ohne Rahmen.

Wenn du willst, kann ich daraus eine ehrliche Lessons-Learned-Seite, ein Abschlussstatement oder eine Zukunftsempfehlung für ähnliche Initiativen formulieren. Sag nur, wofür du es brauchst.


Feel free to comment.

Das Ende naht…

Nein, es wir jetzt nicht apokalyptisch.
Aber heute haben wir das Ende von openPM eingeläutet.

Eingeläutet ist eigentlich auch falsch, denn das Ende hat sich längst abgezeichnet. Was auf einem PMCamp in Dornbirn seinen Anfang nahm und seit 2012 formal als gemeinnütziger e.V. firmierte, stellt zum Jahresende seine Tätigkeit ein – nachdem zuerst das Wiki weggebrochen ist und auch die PMCamps unter unserem Mantel ihre Aktivitäten eingestellt. haben. Das PM Camp Gathering war ein letztes Aufbäumen – und musste mangels Nachfrage abgesagt werden.

Alles hat seine Zeit und die Zeit von openPM ist anscheinend vorbei.

Zum 31.12.2025 stellt openPM seine Tätigkeit ein.

Anschließend läuft noch ein Jahr die Liquidation.

Auch mal was Neues: Liquidator war ich auch noch nie.

Die Kategorien der Table of Elements

Welche Inhalte verbergen sich in der Table of Elements?
Am besten gleich selber in die iOS-App (PM Elements) schauen.

Mehr Infos gibt es auf table-of-elements.io.

Projektmanagement-Methoden

In der Reihe Projektmanagement-Methoden: Jede Woche neu auf LinkedIn Learning sind bisher erschienen:

  • 3W – Wer macht was bis wann?
  • RET – Retrospektiven
  • US – User Story
  • EVA – Earned Value Analyse
  • BBP – Wetten statt planen
  • AP – Abnahmeprotokoll
  • DP – Delegation Poker
  • LL – Lessons Learned

Stück für Stück entsteht so eine Videobibliothek für Projekte.

Daneben gibt es natürlich das Poster mit der Methodenübersicht und die iOS-App PM Elements mit den Details zu den Methoden. Das Buch dazu im Hanser-Verlag ist diese Woche in Druck gegangen. Trainings bietet unter anderem die Kayenta.

Wer mehr über die Table erfahren will, kann ihr auf LinkedIn folgen oder findet jede Menge Infos auf ihrem Youtube-Kanal.



bernhardschloss.de