Weihnachtslektüre

Ja, ja, stille Zeit und so. Also auch Lesezeit. Also dann mal off-records ein Blick auf meine aktuelle Leseliste, abseits von Fachliteratur, obwohl: auch die schleicht sich schon wieder ein. Links zu den Büchern sind Amazon Affiliate Links.

Aktuell „wühle“ ich mich durch Barack Obamas Memoiren. In solchen Werken steckt nicht nur Weltpolitik und Geschichte, sondern auch ganz viel Mikropolitik, die zeigt, wie wir Menschen ticken. In der Vergangenheit habe ich mir auch schon die Clintons (Bill und Hillary) reingezogen. Was mir bei Bill Clinton vor allem hängen geblieben ist, ist sein Charisma, das Auszuspielen er mit den Friends of Bill perfektioniert hat. Offenbar hat dieser Kerl die Gabe seinem Gesprächspartner unmittelbar das Gefühl zu vermitteln, man sei gut befreundet. Was sich zunächst als oberflächlich und opportunistisch anhört, dreht Bill Clinton aber ins Gegenteil, wenn er Jahre nach einer ersten Begegnung, bei einer zweiten Begegnung den Faden exakt dort wieder aufgreift, wo das erste Gespräch endete. Scheint eine große Gabe zu sein, die seinen politischen Erfolg (auf der Mikroebene) erklärt. Und genau dieser Charme mangelt wohl seiner Frau, was letztlich ihre bitteren politischen Niederlagen erklärt. Die erste politische Biographie, die ich mir vor gut 30 Jahren „angetan“ habe, war witzigerweise Franz-Josef Strauß. Obwohl ich sicher kein Strauß-Fan bin! Aber die Lektüre war überraschend uneitel und als Zeitzeuge deckte Strauß eine bemerkenswerte Zeitstrecke deutscher Geschichte ab.

Es muss aber nicht nur schwere Kost sein. Zur Entspannung gerne mal einen historischen Krimi, wobei mich die Krimihandling weit weniger interessiert, als das Bild einer Zeit. Natürlich gibt es da den Kutscher („Babylon Berlin“), dessen jüngster Band „Olympia“ schon ausgelesen ist. Zur hochgelobten Fernsehserie habe ich es nicht geschafft – ist ja meist auch doof, wenn man vorher schon das Buch gelesen hat. Allerdings hat meine Begeisterung für Kommissar Rath stark nachgelassen. Es gibt da auch ganz andere Reihen mit eigenem Charme: „Es geschah in Berlin…“ aus dem Jaron-Verlag. Der erste Band „Kappe und die verkohlte Leiche“ spielt im Jahr 1910 im Berliner Umland und dann folgen im Zwei-Jahres-Rhythmus jeweils ein neuer Band um Kommissar Kappe und seine Erbe von verschiedenen Berliner Autoren. Zuletzt erschien „Tot im Teufelssee: Ein Kappe-Krimi (Es geschah in Berlin 1976)“. Ich bin allerdings noch 1974 stehen geblieben. Auch wenn in diesem Krimi-Genre die Zwanziger- und Dreißiger-Jahre sich besonderer Popularität erfreuen spannend ist beispielsweise auch die Nachkriegszeit bei Cay Rademacher in Hamburg („Der Trümmermörder„, „Der Schieber“ und „Der Fälscher„) oder bei Frank Goldammer in Dresden (Die Max Heller Reihe – Hier Band 1: „Der Angstmann„; upps, Band 6 fehlt mir noch – nicht mehr lange…).

Aber ein bisschen Fachliteratur darf auch dabei sein. Bei der Lektüre von „Training from the Back of the Room“ (siehe hier auf schlossBlog) habe ich „The Accelerated Learning Handbook“ auf meine Leseliste gesetzt. Dann ging es hier ja auch zuletzt viel um Facilitation (z.B. im Rahmen unserer Masterclass). Auf meinem Kindle warten bereits „The Skilled Facilitator“ und „The Workshop Survival Guide“ auf ihre Lektüre.

Und was lest Ihr so?


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