#173 Meilensteine und Stage Gates

Andreas Heilwagen greift die Diskussion von Meilensteinen und Stage Gates von Glen Alleman auf, der stattdessen für die Verwendung von klar definierten Metriken für die Fertigstellung plädiert. Unter Hinweis auf den häufig vertraglichen Charakter von Meilensteinen und Stage Gates plädiert Andreas Heilwagen für die Nutzung solcher Metriken im Rahmen von Meilenstein- und Stage Gate-Konzepten.

Theoretisch kann ich dem voll und ganz zustimmen. Praktisch sieht es aber leider etwas anders aus, denn eigentlich erfordert das Reissen eines Meilensteins oder das Verpassen eines Stage Gates klare Konsequenzen, die im Projektalltag so häufig gar nicht gewünscht sind – von allen Beteiligten!! Wenn eine Testphase nur zu 80% abgeschlossen ist, der gewünschte GoLive-Termin aber verschoben werden müsste, werden sich i.d.R. Auftraggeber und Projektteam tief in die Augen schauen und eine Risikoabwägung vornehmen, die so in keinem Projektplan vorgesehen war. Es ist illusorisch anzunehmen, dass alle Unabwägbarkeiten eines Projekts in den vertraglichen Beziehungen eindeutig vorab geklärt werden können. Voraussetzung, dass solche AdHoc-Anpassungen nicht ein reines Hasardeurspiel werden, ist ein höchstes Mass an Transparenz und Vertrauen zwischen den Beteiligten. Vertragliche Regelungen und theoretische Konzepte können wieder einmal keine Projektkultur ersetzen, sondern setzen diese voraus.


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