Rückblick PVM

Schon wieder eine Woche her, aber meine Freundin sagt, man soll „nachfühlen“, also fühle ich nach über die PVM 2025 in Hameln und lasse kurz meinen Besuch Revue passieren, stichwortartig die von mir besuchten Sessions und meine persönlichen Highlights:

Vorabend-Event in der Osteria Il Capriccio Italiano

  • kulinarisches Highlight der PVM
  • insbesondere mit Gerhard Fessler über Audit und KI philosophiert, seine These: dank KI sind klassische Audits in spätestens 5 Jahren überholt, weil weitgehend automatisiert.

Leadership für AI Agents – Wer führt die künstliche Intelligenz (Dr. Jan Wehinger)

  • AI Use Cases
    • create me…
    • code me…
    • do this task…
    • tell me…
  • AI als Verstärker menschlichen Handelns. dank ChatGPT soll die Scheidungsrate angestiegen sein. Dank KI gibt es jetzt endlich jemanden, der einen versteht – wenn schon nicht der eigene Partner/Partnerin.
  • Beim Einsatz/Nicht-Einsatz die cost of doing nothing berücksichtigen

Von Anfang an mit KI – Kokulan Thabalan und Axel Kalenborn

  • Einsatzfelder
  • insbesondere Axel bremst mit einigen Beispielen die KI-Euphorie, z.B. wenn zu dominantes Trainingsmaterial die falschen Ergebnisse liefert.

Post-Agilität – Sarah Brandt und Sven Theobald

  • Der Begriff Post-Agilität im Tagungsmotto ging nach hinten los, denn eigentlich weiss niemand was das ist. Für mich lediglich da Ende des agilen Hypes (und nicht dass Ende der Agilität!). Der Versuch das mit agile Leadership und Vibe Coding in Verbindung zu bringen, hat nicht wirklich funktioniert und musste Kritik einstecken.

Kompaktbriefing: Künstliche Intelligenz im PM – Axel Kalenborn

  • Vergänglichkeit von KI-Lösungen
  • Übersicht von PM Angeboten inkl. nachträglich lediglich als GPTs identifizierter Lösungen

Zwischen Buzzword und Businessnutzen – André von Zobelitz und Lukas Zärtner

  • lokale Studie aus Hameln

Keynote: Erfolg ist kein Zufall, Erfolg ist eine Haltung – Kathrin Boron (Wikipedia)

  • erfolgreiche Rudererin
  • frisch aus der Hall of Fame des deutschen Sports – quasi dem Olymp

Stadtführung: der Verführte Verführer

  • verschiedene Erklärungsvarianten des Mythos vom Rattenfänger
  • abendlicher Spaziergang durch das (kalte,) romantische Hameln

Konferenzdinner

  • Zeit für Networking
  • kulinarisch kein Vergleich zur Osteria

Frühstück im Hotel mit Marco Kuhrmann, auch wenn ich seine Session verpasse, philosophieren wir zwischen Audi TT und Politik

Praxisbericht: Agilität im Alltag der Atruvia – Christian Zender und Jens Zimmermann

  • SAFe basiert
  • Betonung genossenschaftlicher Werte (die sich mit dem agilen Manifest decken), weil Dienstleister der Genossenschaftsbanken
  • Sie haben ein Betriebssystem=Playbook und darüber hinaus ein Vorgehensmodell (die minimalen Mindestanforderungen die ein Projekt einhalten muss im regulierten Umfeld compliant zu sein)

Digital Kompetenz im Projektmanagement – Jessica Nagel

  • Eine Querschnittskompetenz
  • Kompetenzstrukturmodell
    • Informations- und Datenmanagement
    • Virtuelle Zusammenarbeit
    • Digitale Kommunikation
    • Erstellung digitaler Inhalte
    • Ethik, Verantwortung und Sicherheit
    • Digitales Management
    • Technische Kompetenz
  • Ich hirne gerade noch etwas an der technischen Kompetenz. Glaube, da will ich noch eine Schleife mit Jessica drehen.

Die Table of Elements als Wegweiser im post-agilen Projektalltag – mein eigener Beitrag

  • Das Plakat der Table am Büchertisch hat schon zu einigen weitergehenden Gesprächen geführt. Die visuelle Übersicht triggert einfach.
  • Ein Kollege fragt nach dem nächsten geilen Scheiß, Jurgen Appelos Antwort wäre wahrscheinlich KI, aber der mein Eindruck der PVM ist, dass hier bei vielen ein gewisser Realismus eingetreten ist. Ich mahne zur Demut, weil unsere Disziplin nach wie vor nur einen kleinen Teil des Projektspektrums abbildet, Projekte im Ehrenamt, in Kunst & Kultur aber aber beispielsweise auch im Agenturbereich sind ins unserer Disziplin längts nicht angekommen. Wir sind da sehr betriebsblind und können sicher noch von anderen lernen.
  • Ich freue mich noch auf die Anfragen zur Kooperation und Nutzung der Table. Meldet euch, wenn ich euch dabei unterstützen kann.
  • Der Beitrag ist auch im Tagungsband enthalten.

Linderung von technischen Schulden in Startups – Jil Klünder

  • Online-Session
  • Ok, Enterpreneural Software Engineering war mir noch kein Begriff
  • und der Terminus der technischen Schulden gefällt mir
  • Ansatz nutzt die Ideen des Feature Driven Developments (FDD)

Resiliente Verwaltung – Rebecca Borges (ich hoffe, ich habe den richtigen Nachnamen erwischt)

  • Es gibt 10.000 Kommunalverwaltungen in Deutschland
  • Der Hack einer Kommune bei Hannover verursachte einen Schaden von 46 Millionen Euro.
  • Nutzt den BSI Standard 200-4 für das Business Continuity Management
  • Und dann sagt eine junge Beamtin: „Die Boomer gehen in den Ruhestand. Wir haben jetzt keine Leute mehr. Wir müssen zusammenarbeiten.“ – Wenn die Schmerzen groß genug sind, funktioniert die Zusammenarbeit.

Daneben noch viele alte und neue Bekannte getroffen, z.B. Alexander Volland (wir kennen uns in der Tat aus Wikipedia und das schon seit Ewigkeiten), Oliver Linssen, Karin Wenzel, Michaela Hildt-Miowitz, Claus Hüsselmann, Martin Bertram, Martin Engstler, Eckhart Hanser, Tim Eichenberg, Michael Städler und viele mehr.

Business Agility Nürnberg (#BAN)

Die Business Agility Nürnberg ist doch mehr Konferenz als Unkonferenz. Die meisten Beiträge sind vorab im Programm verankert. Nicht schlimm, sondern Konzept. Allerdings leiden die Kollegen an den gleichen Problemen, wir openPM. Dieses Jahr kaum Sponsoren gefunden. Immerhin – aufgrund der Regionalität, sind die Teilnehmerzahlen nicht das Problem. Damit das #BAN aber Zukunft hat, braucht es weitere Unterstützung. Also Sponsoren bitte melden.

Aber zur diesjährigen #BAN.

Die Spannbreite ist wieder enorm: Vom traditionellen Projekthelden über Agilisten, die sich nicht mehr so nennen, Serious Play Enthusiasten, natürlich einer Prise Table of Elements, Kanban/Flow Enthusiasten wie Eric-Jan Kaak, bis hin zur Book Promotion von Jurgen Appelo mit seinem „Human Robot Agent“.

Alles in allem ein Tag mit vielen wertvollen Inputs. Networking – nicht zu unterschätzen. Aktuell rauschen die Anfragen auf LinkedIn rein. Das Thema Austausch ist einerseits so wertvoll, andrerseits so stiefmütterlich behandelt und wo findet man es heut noch?

Ich lade dich daher gerne dazu ein mit zu folgen auf LinkedIn, oder der Table of Elements (ebenfalls auf LinekdIn). Und die Kollegen und Teilnehmer der #BAN würden sich auch über deine Wertschätzung freuen.

PVM 2023

Heute frisch angereist zur PVM nach Hagen. Die PVM ist eine Fachtagung zweier Fachgruppen der Gesellschaft für Informatik (Vorgehensmodelle und Projektmanagement) in Kooperation mit der Fachgruppe IT-Projektmanagement der GPM e.V. und PMI Germany Chapter e.V..

Dieses Jahr geht es um nachhaltige IT-Projekte.

Morgen darf ich in einem Kompaktbriefing das Thema Ethik & Compliance in Projekten vorstellen. (Die Folien gibt es hier.)

Ethik und Compliance? Da war doch mal was… Ja, richtig dazu gibt es auch ein LinkedIn Learning Training von uns.

#647 NextPM-Forum

Und dann ist da noch das PM-Forum der GPM (27.-28. Oktober in Nürnberg) und auch da läuft gerade der Call for Papers. Deadline ist der 15. April.

#646 Der InterPM-Nachfolger

Auch wenn ich selbst nie auf der InterPM war, so hatte ich sie doch auf meinem Radar. Wie ich jetzt von Alexander Volland, meinem geschätzten und in der Fachgruppe Projektmanagment der Gesellschaft für Informatik engagierten Kollegen gelernt habe, gibt es die InterPM nicht mehr.

Stattdessen gibt es seit 2014 den etwas sperrigen Titel „Konferenz Projektmanagement und Vorgehensmodelle“  und die 2015er Konferenz folgt der 2014er und ist der „legitime“ Nachfolger der InterPM. (Hier der Link zur Veranstaltungsseite und zur openPM-Seite zur Konferenz)

Aktuell läuft der Call for Papers. Die Veranstaltung selbst findet im September in Hamburg/Elmshorn statt.

 

#538 Nach dem PM Camp ist vor dem PM Summit

Im Reigen der ganzen PM-Veranstaltungen folgt dem PM Camp in Dornbirn der PM Summit des PMI Chapter Munich am 12. November in München mit der Key Note von Dion Kotteman und Jeroen Gietema: “PROJECTSABOTAGE -THE PHENOMENON OF DELIBERATELY UNDERMINING PROJECTS(Amazon)

#537 Nach der Nordic Project Zone ist vor dem PM Camp

Gerade noch berichtet Andreas von der Nordic Project Zone, da laufen die letzten Vorbereitungen für das PM Camp am Bodensee, das vom 08.11. bis 10.11. wieder in Dornbirn stattfindet. Selbstverständlich bin ich auch wieder dabei und freue mich schon drauf!

Nachdem wir letztes Jahr auf dem PM Camp den Grundstein für openPM gelegt haben, wird sicher openPM auch dieses Jahr wieder ein Thema und einige von uns haben sich bereits vorgenommen einzelne Sessions gleich auf openPM zu dokumentieren.

#536 Nach dem PM Forum ist vor der Nordic Project Zone

Der Herbst ist Hochsaison für Projektmanagement-Veranstaltungen. Erst hat Marcus Raitner noch vom PM Forum der GPM berichtet, schon folgen die Berichte von Andreas Heilwagen von der gerade laufenden Nordic Project Zone:

 

#533 Manage Agile

Andreas Heilwagen berichtet von der Manage Agile:

#497 PM Camp – Nachlese

Wo anfangen und wo aufhören? Das PM Camp war richtig inspirierend! Eine ganze Reihe alter Online-Bekannter haben jetzt ein reales Gesicht bekommen. Und es wird vermutlich noch Folgen haben: Viele neue Kontakte, offener Austausch und Diskussion, openPM und last but not least die Aussicht auf Wiederholung beim PM Camp 2012.

Das Thema openPM spare ich erstmal aus, denn das wird uns auch hier noch länger verfolgen. Bedingt durch das Open Space/BarCamp-Format wurden viele Themen angerissen ohne sie abschliessend zu behandeln, aber nachdem der Austausch und die Diskussionen auch nach Camp-Ende noch weiterlaufen, ist das ja vollkommen ok.  Ein großes Kompliment an die Organisatoren, die es geschafft haben, trotz low-budget so viel zu bewegen.

Auf die eine oder andere Session werde ich in den nächsten Posts sicher noch eingehen, aber ganz grundsätzlich finde ich es interessant, was „Projektarbeiter“ so bewegt und für welche Themen sie sich interessieren, aber auch, was sie nicht interessiert. Durchaus bemerkenswert, dass bei der Vielzahl der großteils spontan angebotenen Sessions, die Themen Programm- und Portfoliomanagement überhaupt nicht stattfanden.

Nadja Schröer-Petranovskaja hat mit ihrem Beitrag und dem Pläydoyer für kurze Projektpläne das Thema „Lazy PM“ aufgebracht, das auch in den weiteren Sessions immer wieder angesprochen wurde. Dass weniger häufig mehr ist fiel auch in anderen Vorträgen immer wieder als Stichwort.

Ein echtes Bedürfnis für PMs scheint auch immer wieder die Frage „Wer bin ich?“ zu sein. Völlig unabhängig voneinander wurden in einer Reihe von Beiträgen die verschiedensten Typologien angeführt, häufig allerdings ohne valide wissenschaftliche Basis, bis auf die einzig von ihm angeführte, wie Jens Hoffmann meinte ;-).

Ein Highlight waren die spektakulären Bilder vom Bau eines Stahlwerks, die Andreas Lohrum mitbrachte. Andreas bildete damit einen Pol für „klassisches“ PM. Natürlich gabe es auch sehr viel Agiles, aber dazu mehr in einem weiteren Post.

Stefan Hagen, Eberhard Huber und Marcus Raitner hielten, was wir aus ihren Blogs schon kennen. Stefan befasste sich mit integriertem PM und versuchte u.a. das Spannungsfeld zwischen agilen und klassischen Vorgehenssweisen aufzuzeigen und mit Eberhard bekam auch die Empirie ihren Platz. Tja und Marcus musste ja unbedingt mit openPM anfangen zu zündeln…

Diese Aufzählung ist beim besten Willen nicht vollständig, kann es auch gar nicht sein, bei der Vielzahl von parallelen Aktivitäten. Ich bitte dies zu verzeihen.

Und das Feiern kam übrigens auch nicht zu kurz: Weder beim Get together am Donnerstag Abend, noch bei der Party am Freitag.

Allen Mitstreitern vom Wochenende ein herzliches DANKE!



bernhardschloss.de