#611 visualPM: Design Thinking mit dem Innovation-Kanban

In dieser kleinen Reihe über Design Thinking haben wir uns bislang mit den Kernelementen und Grundlagen auseinander gesetzt, aber wie kann ich diese in meiner eigenen Arbeit umsetzen?

Meine persönliche Antwort hierauf ist der Innovation-Kanban.

Als Basis verwende ich eine Mischung aus den Design Prozessen von HPI und Martin/Hanington: Der HPI-Prozess wird noch um Planung und Umsetzung/Markteinführung ergänzt

Ausgangspunkt des Innovation-Kanban ist die Problemstellung, wie man in Innovationsprozessen, bzw. im Design Thinking Prozess den Überblick über die verschiedenen Ideen/Prototypen/Releases behalten kann, also sowohl über parallele Projekte/Vorhaben als auch über Lösungsvarianten.

Während ich für Planung & Orientierung meistens MindMaps einsetze, versuche ich den  Kern des Design Thinking-Prozesses in einer KANBAN-Tafel abzubilden.

Kanban (Wikipedia) ist ursprünglich eine Methode zur Produktionsprozesssteuerung nach dem Pull-Prinzip. In einem vorgegebenen Prozess kommt es zur Selbststeuerung. Eine  Kanban-Karte ist der Informationsträger aufgrund dessen die Prozessbeteiligten wissen, was sie zu tun haben. Visuell lässt sich dies an einem KANBAN -Board darstellen. Im Innovation-Kanban repräsentiert jede Kanban-Karte eine Idee, einen Prototypen oder ein Release und wandert auf dem Board durch die Prozessschritte. Die Platzierung der Karte auf dem Board spiegelt die aktuelle Bearbeitungsposition im Prozess.

Zur Zeit experimentiere ich noch etwas mit dem Format zwischen A0-Plot und A3-Ausdruck. Als Kanban-Karten kommen Stattys zum Einsatz, weil man die so schön „Verschieben“ kann. Da kommt dann zur visuellen Komponente auch noch das Haptische hinzu.

Im Hintergrund gibt es je Protoyp eine eigene Spezifikation/Dokumentation, in der die Konfiguration, aber auch die jeweiligen Testergebnisse festgehalten werden.

Außerdem experimentiere ich noch mit einem Innovation-Repository, einer flachen Tabelle mit einem Eintrag je Kanban-Karte mit mehreren Attribut- und Bewertungsspalten. Diese dienen dazu verschiedene Ausprägungen miteinander inhaltlich (Attribute) und bewertungstechnisch (welche Alternative ist zu bevorzugen?) vergleichen zu können. Hier kann der Excel-Freak nach Belieben Filtern und Sortieren…

Und hiermit endet die Design Thinking Serie. Es ist zwar bestimmt nicht der letzte Beitrag zu Design Thinking auf schlossBlog. Und auch der visualPM wird sich hier weiterhin zu Wort melden, aber dieser erste Überblick aus der Perspektive eines Projektmanagers ist hiermit abgeschlossen.

Bisher erschienen sind:

Der visualPM und Design Thinking – Der Design-Prozess – „Sprünge“ im Design Thinking Prozess – klassisch, agil Design ThinkingDesign Thinking – Mehr als nur ein Prozess – Design Thinking mit dem Innovation-Kanban

#490 PM-Reader

Eberhard Huber hat sich in einem Vortrag mit „des Pudels Kern“ des agilen PM befasst, aber nicht rein theoretisch, sondern auf Basis seiner empirischen Studie:

Sebastian Schneider hat drei elektronische KANBAN-Boards ausgegraben.

Einen offenen PM-Standard, unabhängig von Verbänden wie, GPM, PMI oder anderen propagiert Marcus Raitner und kündigt bereits an, dass wir auf dem PM-Camp darüber diskutieren werden.

Am 25. und 26. Oktober findet das PM Forum der GPM in Nürnberg statt. Als Vorgeschmack gibt es in der Reihe PM 10 minutes ein Interview von Andreas Heilwagen mit Ed Hoffman von der NASA, dem Keynote Speaker der Veranstaltung.



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