Facilitation Masterclass – Navigieren

In Modul 2 der Facilitation Masterclass geht es um das Navigieren im Workshop oder in Entscheidungssituationen. Es geht um die Moderation von Gruppen im Detail.

Sie eignen sich die nötigen Fähigkeiten an, um Potentiale von kleinen und großen Gruppen zu entfalten. Sie lernen Workshops zu designen und zu moderieren. Nehmen Sie selbst das Ruder in die Hand und entwickeln Sie Ihren persönlichen Facilitation-Mix aus Planung und Improvisation.

Ja, richtig gehört: Es bedarf einerseits einer sorgfältigen Vorbereitung, dem richtigen Design und andererseits der Flexibilität situativ auf Teilnehmer und die Entwicklung eingehen zu können.

Aber wie lernt man Improvisation? Kann man das überhaupt lernen?

Klar, Übung macht den Meister und darum geht es in der Masterclass: Das Anwenden und Tun. Das Ausprobieren in einem geschützten Raum unter Gleichgesinnten.

Aber selbstverständlich hilft auch das richtige Fundament, ein griffbereiter Werkzeugkasten. In Modul 1 haben Sie schon die ersten Kniffe zur Visualisierung kennen gelernt, aber es gibt darüber hinaus natürlich noch jede Menge Handwerkszeug mehr. Wie heißt es so schön: Wenn ein Hammer dein einziges Werkzeug ist, dann wird jedes Problem zum Nagel. Damit das nicht so bleibt werden wir im Modul „Navigieren.“ die Ärmel hochkrempeln und uns in die Facilitation stürzen.

Ganz konkret an einem Beispielprojekt werden Sie einen Workshop entwickeln und systematisch verbessern. Und Sie werden diesen Workshop auch durchführen.

Neugierig geworden? Zu mehr Details und zur Anmeldung geht es hier.

Was bitte ist Facilitation?

Facilitation als Moderation zu übersetzen greift viel zu kurz.

Facilitation ist mehr als eine Methode, es ist eine Einstellung (Neu-Deutsch: Mindset) und ein Rollenverständnis.

Wörtlich heißt Facilitation so viel wie Ermöglichung oder Erleichterung. Facilitation soll dabei einer Gruppe helfen, ihre Ziele zu erreichen, jedoch ohne dabei selbst Partei zu ergreifen.

Zielorientierung, Prozessorientierung und Neutralität sind die wesentlichen Merkmale von Facilitation.

Mittels Facilitation haben wir bessere und effizientere Meetings, Entscheidungen und Problemlösungen. Wir können damit auch Prozesse moderieren, z.B. Lernprozesse.

Neugierig geworden?

Gemeinsam mit meinen Kollegen Christian und Daniel von ViusalBraindump und Stefan Moser geht demnächst die Facilitation Masterclass an den Start und auch hier im Blog wird noch das eine oder andere zum Thema zu finden sein.

Ein Facilitator ist so etwas wie ein Katalysator für Gruppenprozesse. Ein Facilitator, also die Person, der Mensch, der versucht in unserer Gruppe als Katalysator zu wirken, nimmt sich selbst zurück, bleibt neutral und ist lediglich dem Prozess und den Gruppenzielen verpflichtet.

Die Masterclass ist blended Learning, also eine Mischung aus Präsenztraining und Online-Begleitung. Das „Machen“/ die Anwendung steht im Vordergrund. Und das gemeinsame Lernen und Feedback beflügelt zusätzlich.

Sie lernen mit uns, sich im Dschungel von Agilität, VUCA und New Work zu orientieren, aktiv mit einer Vielfalt an Methoden zu experimentieren und damit sicher durch das Dickicht zu kommen.

Wir haben das erforderliche Handwerkszeug in drei Module gepackt mit denen wir Sie durch dieses Jahr begleiten:

  • Orientieren
  • Navigieren
  • Experimentieren

Auch für LinkedIn Learning bereiteten Christian, Daniel und ich derzeit ein eigenes Videotraining vor.

More to come. Und versprochen: Auch hier auf schlossBlog wird es noch mehr zum Thema geben.

PVM2019 – Canvas to go

Auf der diesjährigen PVM  der Gesellschaft für Informatik in Lörrach darf/durfte ich über Canvas als Facilitation-Technik (um genauer zu sein als Visual Faciliation Technik) referieren.

Die wichtigsten Infos und Referenzen zum Kompaktbriefing gibt es hier:

Die Canvas Idee

Canvas ist der englische Begriff für Leinwand.

Canvas als „Methode“  ist eine Facilitation-Technik bei der es darum geht eine Idee, ein Thema oder ein Konzept auf eine „Leinwand“ zu projizieren. Im Falle der Canvas-Methode nutzt man nun nicht eine leere Leinwand, sondern eine Leinwand mit Hilfslinien und Feldern.

Facilitation-Techniken sind Schlüsseltechniken, die Moderatoren benutzen um Teams und Einzelpersonen zu helfen Aktivitäten und Meetings ergebnisorientiert voranzutreiben.

Prominentester Vertreter ist der Business Modell Canvas von Osterwalder/Pigneur, der der Darstellung/Entwicklung eines Geschäftsmodells dient. Dieser entstand im Rahmen einer Online-Community und wurde mit dem Buch „Business Model Generation“ (Amazon Affiliate Link) bekannt.

Canvas Beispiele

Eine Sammlung von Beispielen zum Thema Canvas findet sich z.B. auf openPM.

Zusammenspiel

Das folgende Bild zeigt ein mögliches Zusammenspiel von Business Model Canvas, Value Proposition Canvas, System Footprint und Projekt Canvas.

Einsatzmöglichkeiten & Grenzen

Der Einsatz eines Canvas macht Sinn da, wo wir Facilitation benötigen. Wo wir die Gruppe benötigen, gleiches Verständnis und Commitment brauchen.

Ein Canvas ist nur eine grobe Darstellung. Vielleicht braucht es punktuell Ausarbeitung und Detaillierung.

Aber bei aller Unschärfe – das Grundkonzept ist klar.

Ein Canvas will insofern auch keine anderen Artefakte ersetzen, weil es gar nicht um das fertige Bild am Ende geht, sondern viel mehr um den Entwicklungsprozess und seine Moderation.

Wenn wir diesen Entwicklungs- und Moderationsgedanken verfolgen, dann ist klar, dass es auch nicht um das Ausfüllen eines Formulars geht.

Einen Canvas wie ein Formular zu bearbeiten ist wie Kochen mit Tütensuppen (Referenz an Tim Themann – Den Computermaler).

Ein Canvas dient uns als Projektionsfläche. Das Schema stellt nur Hilfslinien dar. Ein Maler hat die Freiheit sich über Hilfslinien hinwegzusetzen und sie zu übermalen.

Der agile Management-Theoretiker Jurgen Appelo (Amazon Affiliate Link) hat in seinem neuen Buch vorgeschlagen sich bei einem Canvas wie bei einem Quilt zu bedienen. Einzelne Felder von Relevanz für das jeweilige Thema herauszupicken und miteinander zu einem Teppich zu vernähen.

Soweit möchte ich ihm nicht folgen.

Es geht nicht um ein beliebiges Cherry Picking und ja, wir müssen lernen auch weiße Flächen zu ertragen. Vielleicht sind einzelne Felder für unsere konkrete Fragestellung wirklich nicht relevant, aber die weiße Fläche zwingt uns dazu, das auch explizit festzustellen.

Einen eigenen Canvas entwickeln

  1. Aufgabenstellung klären
  2. Identifikation der Felder
  3. Gruppierung und Anordnung
  4. Grafische Gestaltung
  5. Detaillierung
  6. Verprobung

Weiterführendes

Ist Ihr Interesse an Canvas und Graphic Facilitation geweckt? Wenn Sie sich mehr dafür interessieren und offen für einen unkonventionellen/spielerischen Ansatz sind, dann sei Ihnen unser Buch „Business Visualisierung“ (Amazon Affiliate Link) empfohlen. Oder Sie stöbern gleich hier um Blog weiter oder in unserer Business Visualisierungs-Video-Reihe auf LinkedIn Learning.

(2) Initiierung und Setup von Projekten

Das zweite Modul unserer LinkedIn-Learning Reihe mit Projektmanagement-Videotrainings beschäftigt sich mit der Initiierung und dem Setup von Projekten.

Wie kommt es überhaupt zu einem Projekt? Wie kommt es von der Idee zum Projekt?

Und was muss alles bis zum Startschuss für das Projekt passieren?

Sie sehen sich den Startprozess und die Projektvorbereitung im Detail an und widmen sich ausführlich der Projektklärung – angefangen vom Projektauftrag bis hin zu einem Werkzeugkasten für die Auftragsklärung. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Facilitation-Techniken und Umfeldanalyse zur Auftragsklärung einsetzen können, angefangen von der Stakeholderanalyse, der Systemmodellierung, der Context Map oder einer Branchenanalyse. Alternativ oder ergänzend können Sie aber auch Kreativitästechniken wie die Kartenabfrage oder Mindmaps einsetzen oder eine Lückenanalyse (Englisch: Gap-Analysis) durchführen. weitere Werkzeuge wären das Ishikawa-Diagramm, die Problemskizze oder Canvases. Den openPM-Canvas als ein Beispiel für einen Projekt-Canvas stellen wir Ihnen ausführlich vor.

Wie stellen Sie die Arbeitsfähigkeit des Projektteams her? – Von der erforderlichen Projektinfrastruktur bereitstellen und bis hin zum Kick-Off.

Hier geht es zu Folge (2): Initiierung und Setup
Und hier zum vollständigen Kurs:
https://www.linkedin.com/learning/paths/ihr-weg-zum-projektmanager
Und einen Flyer mit der vollständigen Kursbeschreibung gibt es hier.

 

 

Erklärvideo zur Context Map

Zur im vorletzten Beitrag vorgestellten Context Map gibt es jetzt auch ein eigenes Erklärvideo.

Die Downloads zum Template gibt es hier:

Context-Map DIN A4
Context-Map DIN A3
Context-Map DIN A2
Context-Map DIN A1
Context-Map DIN A0

Beitrag #714 auf schlossBlog

Kontextanalyse

Jedes Projekt, jede Aufgabe ist kontext- und situationsspezifisch. Entsprechend von zentraler Bedeutung sind Kontext- und Umweltanalyse. Als Freund von Graphic Facilitation ziehe ich dafür gerne Vorlagen wie die Context Map von The Groove oder in einem betriebswirtschaftlichen Umfeld die Branchenanalyse nach Michael E. Porter heran:

Was mir bisher gefehlt hat ist eine frei verwendbare Vorlage und so entstand meine eigene Fassung einer Context Map, die ich hier gerne teilen möchte und die unter Creative Commons Lizenz jedem zur Nutzung frei steht (pdf-Downloads finden sich am Ende des Artikels):

Unser Ausgangspunkt ist zunächst eine Blackbox. Das kann ein Projekt sein, eine Aufgabe, eine Dienstleistung, eine Problemstellung, ein Prozess,…

Unterzieht man unsere Blackbox einer einfachen Prozessbetrachtung, so wird es Input-Faktoren geben, also Dinge, die direkt in die Blackbox eingehen oder sie bestimmen und Output-Faktoren auf der anderen Seite. Wenn ich mit Porter ein Produkt analysieren würde, dann könnten links die Lieferanten und rechts die Kunden stehen, aber das Schema ist bewusst abstrakt und somit vielseitig einsetzbar.

Die eigentlich Umweltanalyse erfolgt in zwei Sphären oberhalb unserer Kernbetrachtung. Externe Einflüsse können wir auf einer Mikro- und einer Makroebene unterscheiden. Auf der Makroebene würden sich etwa globale Entwicklungen, technische oder volkswirtschaftliche Entwicklungen niederschlagen, diese können sich aber möglicherweise auch auf einer Mikroebene auswirken, z.B. in einem lokalen Bebauungsplan, dem Staudamm vor Ort oder der lokalen Infrastruktur. Die Darstellung verzichtet bewusst auf eine Festlegung der Kategorien einer solchen Betrachtung. Die Anzahl der „Tortenstücke“ ist willkürlich. In der Context Map von The Groove werden beispielsweise politische Faktoren und Trends, Umweltklima und klimatische Trends, technologische Faktoren, Unsicherheiten und Kundenbedürfnisse als Kategorien genannt.

Neben dieser „abstrakt, globalen“ Umweltbetrachtung können wir aber auch unseren Kernprozess noch einer näheren Untersuchung unterziehen, denn Input, der Betrachtungsgegenstand selbst (Blackbox) und Output unterliegen ihrerseits konkreten Entwicklungen und Einflüssen, was im Schema jeweils mit „Disruption & Change“ dargestellt wird. Das können kleine Veränderungen und Einflüsse sein, aber auch grundsätzliche Regeländerungen und disruptive Entwicklungen.

Die Einsatzmöglichkeiten dieser Context Map sind vielseitig. Das Schema selbst ist abstrakt und muss erst von Fall zu Fall befüllt werden, aber bitte nicht als plumpes Formular, sondern als Faciltitation-Technik. (Mehr dazu im Beitrag Canvas-Kritik.)

Hier noch die pdf-Vorlagen der Kontext-Map in verschiedenen Formaten:

Viel Erfolg beim beim praktischen Einsatz dieses Templates!

Beitrag #712 auf schlossBlog



bernhardschloss.de