Archiv der Kategorie ‘Projektmanagement‘

 
 

#534 Verbände und ihre Geschäftsmodelle

Andres Heilwagen berichtet frisch vom PM-Forum über IPMA Delta, das neue Reifegradmodell von GPM & Co.

Wie formuliert er so schön: Die GPM will dieses Modell jetzt „monetarisieren“.

Ich habe hier ein völlig anderes Verständnis von Verbandsarbeit (auch wenn es mein eigener Verband ist): Verbandsarbeit und Interessensvertretung sollten nicht mit Gewinnerzielungsabsichten verfolgt werden. Wer den Anspruch hat, einen Standard zu definieren, der muss diesen offenlegen und sich messen lassen.

Natürlich ist es legitim Geschäftsmodelle zu entwickeln und diese auch vor den Augen Dritter zu schützen, aber dass ist Aufgabe der freien Wirtschaft. Dafür gibt es Unternehmen!

Weil ich das so sehe, engagiere ich mich auf openPM. Jeden, der das auch so sieht, möchte ich ganz herzlich einladen bei uns mitzuarbeiten.

IPMA Delta habe ich dort gerade in der Übersicht der Reifegradmodelle eingetragen. Wer hat Lust diesen Artikel dort weiter zu entwickeln und sein Wissen zu teilen?

 

#533 Manage Agile

Andreas Heilwagen berichtet von der Manage Agile:

#532 Canvas


Bereits im letzten Beitrag habe ich das Buch „Business Model Generation(Amazon) von Alex Osterwalder et al. erwähnt. Ich habe gerade frisch auf openPM einen Artikel hierzu angelegt, da ich die Idee zu Strukturierung, Visualisierung & Storytelling, die sich hinter den Canvas verbirgt mehr als spannend finde. Ich möchte daher alle, die diese Meinung teilen ganz herzlich einladen auf openPM diese Idee (insbesondere für den Einsatz in Projekten mit weiter zu entwickeln. Ich werde versuchen dieses Thema auch im November mit auf das PM-Camp zu nehmen. Mitstreiter gesucht.

#528 Neue ISO 21500

Andreas Heilwagen hat sich über die neue ISO Norm 21500 (Projektmanagement) hergemacht und sie ausführlich auf Unlocking Potential rezensiert. Lesenswert. Nachdem ich eigentlich kein Normenfan bin, hat er trotzdem meine Neugier geweckt.

#527 Neues von openPM

Es gibt wieder Neuigkeiten von openPM:

Um dauerhafte Strukturen zu schaffen, die auch die Trägerschaft für openPM sicherstellen, geht es nicht ohne formale Vereinsgründung und diese hat am 09.08.2012  stattgefunden.  Wie es sich für openPM gehört, natürlich virtuell in einem Google Hangout, was allerdings die offizielle Registrierung etwas verzögert, weil sich das Protokoll der Gründungsversammlung nun im Umlaufverfahren zur Unterzeichnung befindet.

openPM soll aber auch weiterhin nicht ein Verband werden, sondern verschreibt sich der pluralistischen Weiterentwicklung und des Austauschs zu Projekten und Projektmanagement-Themen unter freier Lizenz.

Auch in Sachen Personalien hat sich etwas getan, denn auf der Gründungsversammlung wurde ein Vorstand gewählt. Marcus Raitner, der uns bisher angetrieben hat, hat sich in die Pflicht nehmen lassen und dummerweise konnte ich mich nicht rechtzeitig wegducken und bin jetzt Marcus Stellvertreter. Für Nachschub an Neuigkeiten über openPM ist also gesorgt.

Aber auch ansonsten tut sich das eine oder andere auf der Plattform:

#526 Kundenzitat

Heute ein Kundenzitat von vergangenem Freitag:

„Ein Projektmanager geht horizontal durch die Vertikale.“

Ich beteure aufrichtig, dass es sich um ein echtes Kundenzitat und keinen Fake-Beitrag handelt. Ehrlich!!

#525 PM-Reader

Marcus Raitner fragt auf /misc ob der Projektleiter vom Aussterben bedroht ist.

In einer neuen Folge von PM-TV spricht Stefan Hagen mit Wolfgang Böhl über Professionalität im Projektmanagement.

Reinhard Wagner bespricht auf dem GPM-Blog die PM-Vorlesungen von Marc Opresnik auf YouTube – und ist enttäuscht.

Das CIO-Magazin zitiert eine Studie der FH Wien, die einen Trend zum Outsourcing von Projektmanagement attestiert. Da finde ich mich doch gleich wieder:

Stefanie Hofmann berichtet in 10 Teilen auf Unlocking Potential von ihrer Erfahrung mit der IPMA Level D-Sommerakademie (1. Kreativität, 2. Projektatlas, 3. Phasenmodelle, 4. Kommunikation, 5. Netzplan, 6.  TMS, 7. Qualitäts- und Änderungsmanagement, 8. Projektsteuerung, 9. Vertragsmanagement, 10. Abschluss). Persönlich Schmerzen bereitet mir der Umstand, dass Kommunikation erst nach den Phasenmodellen kommt. Für mich kommt Kommunikation sogar noch vor der Kreativität!

Selbstbild eines PMs: Bas de Bar (Englisch) – This Is What I Do. Dammit.

Und nochmal Reinhard Wagner über die Kostenfalle Großprojekt.

 

#523 PM nicht als Commodity verstehen

Im vorangegangenem Beitrag hatte ich darüber philosophiert, dass Projektmanagement immer mehr als Commodity missverstanden wird.

Aber was ist so schlimm daran, wenn PM ein Commodity wird?

Hierzu sei wieder Gunter Dueck angeführt, der von der Commodity-Gefahr spricht. Denn bei Commodities steckt die Intelligenz nicht mehr in der konkreten Leistung der Beteiligten sondern in den Prozessen. Durch festgelegte Normen und Vorschriften „…wird die Erfüllung der Vorschriften zur Commodity“. Diese Form der Professionalisierung birgt aber erhebliche Nachteile, denn „…[d]ie Berufe werden nicht derart professionalisiert, dass man alle in diesem Beruf so verbessert, dass sie alle gleichmäßig exzellent sind – nein, man programmiert sie alle gleich.“  Die Professionalisierung in der Praxis vernachlässigt „…die anderen Intelligenzen im Bereich von Gefühl, Wille, Instinkt, Humor, Intuition oder Führung […], weil diese nur in niederer Form als beschreibbare Anweisungen oder erlernbare Gesprächsfloskeln vorkommen. Dadurch werden sie bei der Professionalisierung durch die klassische Intelligenz des Auswendiglernens simuliert und ersetzt.“

Hier versteckt sich auch eine Kritik, die wir auf Standards und Zertifizierungen beziehen können. Diese erzeugen nämlich nicht eine professionelle Intelligenz im Sinne Duecks, sondern ihre einseitige Fixierung führt zu Dysprofessionalität. „Und weil die Welt immer höherdimensionaler, komplexer und komplizierter wird, sowie mehr Intelligenzen verlangt, wird der Schaden durch Unprofessionalität immer größer.“ Das blinde Anwenden von Normen und Standards schadet. Die Kunst liegt darin, die Regeln an den richtigen Stellen zu brechen, sie situationsspezifisch anzuwenden und den gesunden Menschenverstand einzuschalten.

Kommunikationsregeln ersetzen keine Kommunikation.

Controlling & Reporting ersetzen kein Problemlösungsdenken.

Jens Hoffmann hat nach dem vorangegangenem Beitrag auf Google + gefragt, wie wir dann Projektmanagement betreiben können, so dass es als wertsteigernde Aktivität betrachtet wird und nicht als Commodity.

Nun meine Antwort ist eine Professionalisierung – nicht im Sinne der Standards und Normen, sondern im Sinne der Professionalisierung Duecks, die neben der klassischen Intelligenz auch emotionale Intelligenz, vitale Intelligenz des Instinktes und des Handelns, Intelligenz der Sinnlichkeit (Schönheit), Intelligenz des Kreativen und Intelligenz der Sinnstiftung braucht. Und dieses Gesamtpaket gibt es beim besten Willen nicht mehr als Commodity. Das ist schon Premium. 😉

#522 PM als Commodity?

In Peter Taylors  „The lazy project manager and the project from hell(Amazon) bin ich über den folgenden Absatz gestolpert:

Does everybody ‚do‘ project management these days, then? Perhaps it is because project management is just a commodity? Maybe everybody does do project management now…

Ist Projektmanagement wirklich ein Commodity – also ein Gebrauchsgut, eine Massenware, aber auch eine Selbstverständlichkeit?

Gunter Dueck (Amazon) warnt uns vor der Commodity-Falle: Das Mittelmäßige wird Commodity.

Ist Projektmanagement also etwas mittelmäßiges?

Zweifelsohne bekommen immer mehr Themen um uns herum das Label „Projekt“ aufgedruckt. Vielleicht nicht immer zu Recht. Die Projektitis, der inflationäre Umgang mit dem Projektbegriff greift immer mehr um sich. Wenn man die Projektausschreibungen z.B. in Börsen wie GULP näher analysiert, dann ist Projektmanagement schon lange kein Alleinstellungsmerkmal mehr. Dann ist Projektmanagement nur ein zusätzliches Skillset, das auch erwartet wird. Projektmanagement verkommt dabei aber auch zu einem Terminus Technicus, der Ur-Tugenden wie Kommunikation und Problemlösungsdenken in den Hintergrund drängt und Methodenkenntnisse überbewertet.

Projektmanagement  als Commodity zu betrachten (wie es in vielen Unternehmen heute an der Tagesordnung ist) ist eine Fehlinterpretation.

Projektmanagement ist gerade KEIN Commodity, keine Selbstverständlichkeit.

Kommunikations und Problemlösungsdenken sind immer wieder aufs Neue gefordert und lassen sich nicht einfach durch einen Werkzeugkoffer ersetzen.

In diesem Sinn finde ich auch Diskussionen wie klassisch vs. agil belanglos, denn dabei wird lediglich über Werkzeugkoffer, aber damit auch am Kern der Sache vorbei, diskutiert.

Mittelmäßige Projektmanagement-Umsetzungen (egal ob klassisch oder agil), wie wir sie häufig vorfinden, befinden sich tatsächlich in der Commodity-Falle!

#520 PM-Reader



bernhardschloss.de