#296 Führung #02

Nachdem ich mir gestern den Stream aus Ludwigsburg zu Gemüte geführt habe, spuken mir noch einige Gedanken zum Thema im Kopf:

(1) Rein deskriptiv gesehen: Ja, es gibt Führung. Was auch immer Führung genau sein mag, ob sie gezielt auftaucht, welchen Einfluss auch immer sie hat, wie sie eingesetzt werden kann,… All das kommt später, aber ja, wir können Führung in unserer Umwelt beobachten in unterschiedlichen Formen und Wirkungsweisen. Führung als ein Muster von Beeinflussung kann man immer wieder erkennen. Ob man daraus Verhaltensanweisungen oder Modelle ableiten kann, mag auf einem anderen Blatt stehen. Die Ludwigsburger Runde hat die Beobachtung des Phänomens sehr zügig übersprungen.

(2) Der Zusatz „im 21. Jahrhundert“ leitet leider fehl: Dass die angesprochenen „klassischen“ Modelle nicht mehr funktionieren ist keine neue Fragestellung des 21. Jahrhunderts, sondern war schon im letzten Jahrhundert mehr als präsent: angefangen mit Max Weber zu Beginn des Jahrhunderts, dem historischen Scheitern autoritärer staatlich/gesellschaftlicher Strukturen (vom Kaiserreich bis hin zum Faschismus) bis hin zu ökomomischen Überlegungen der 80er (Gruppenarbeit & Co). Auch in der Philosophie der Postmoderne finden sich genügend Ansätze – und alles schon vor der Jahrtausendwende. Was also ist wirklich neu in diesem Jahrtausend: Weniger das Führungsphänomen, als die Randbedingungen. Eine weitere Beschleunigung, neuere Mittel und Techniken (z.B. Social Media) und deren Rückwirkungen auf die Gesellschaft.


Tags:

 
 
 

Ein Kommentar zu “#296 Führung #02”

  1. Eberhard Huber
    30. November 2009 um 07:01

    danke für die Gedanken … vielleicht wirkt sich die „prinzipielle Führungskrise“ durch die „Sozialen Medien“ stärker aus, wird gewissermaßen warhnehmbarer. Ohne „Social Media“ hätte sich die Diskussionsrunde am Freitag inkl. Zuhörer nicht gefunden.

    Ich setzte bei meinen ersten Gedanken einen Link hierher.

Kommentar abgeben:



bernhardschloss.de