#131 IT versteht das Business nicht

In den CIO-Nachrichten findet sich ein Beitrag: Schlechtes Anforderungsmanagement. IT versteht das Business nicht. Die Aussage wird belegt mit einer Umfrage des IT-Beraters Arcway.

Diese These deckt sich durchaus mit meiner Erfahrung, aber ich würde darüber hinaus noch viel weiter gehen: Das Unverständnis besteht häufig nicht nur zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer, sondern zieht sich durch alle Schichten der Stakeholder eines Projektes. Als Projektmanager finde ich mich regelmäßig in der Rolle des Übersetzers zwischen den verschiedenen Beteiligten. Die Verständigungsschwierigkeiten fangen schon auf Kundenseite über die verschiedenen Hierarchiestufen (vom Top-Management bis zum Enduser) an. Aber selbst auf der reinen IT-Seite besteht dieses Problem, denn ein IT-Architekt ist noch näher am Business und spricht eine andere Sprache als ein  Nerd, der die letzten Bits einer Schnittstelle programmiert. Darüber hinaus gibt es noch so Themen wie IT-Betrieb, etc., die wiederum mit einem anderen Verständnis (und anderen Anforderungen) ausgestattet sind. Da wollen wir noch gar nicht vom Brückenschlag von der Fachabteilung zur IT hin reden…

Die Überwindung solcher Verständnisschwierigkeiten ist nach meiner Überzeugung einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren für Projekte.


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Ein Kommentar zu “#131 IT versteht das Business nicht”

  1. Andreas Bungert
    17. Juli 2012 um 10:38

    Sehr geehrter Herr Schloss,

    ich kann Ihnen in all Ihren Punkten nur zustimmen. Die Schnittstelle zwischen Fachseite und IT ist nur diejenige, die die meisten Leute kennen. Schaut man genauer hin, sieht man, dass es viel mehr Gräben gibt, auf jeder Seite. Das fängt auf der Fachseite an. Neben den Abteilungen, die ihre Prozesse verbessern wollen, müssen hin und wieder auch ein Betriebsrat oder ein Datenschutzbeauftragter verstehen, was als Ergebnis eines Projektes herauskommen soll. Ganz abgesehen von demjenigen, der das Ganze bezahlt. Auf der anderen Seite gibt es die von Ihnen schon erwähnte Vielzahl an Gruppen und Blickwinkeln im IT-Umfeld. Jeder hat seine Berechtigung.

    Erschwerend kommt hinzu, dass man Softwaresystem nicht wirklich anschauen kann. Ein Auto kennt jeder und die meisten wissen, wie es funktioniert und nach welchen Konzepten es aufgebaut ist. Bei Software sieht dies ganz anders aus.

    Ich stimme Ihnen deshalb voll und ganz bei Ihrer Aussage zu, dass die Überwindung von Verständnisschwierigkeiten einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren für Projekte ist. Vielen Dank für diesen schönen Blog-Eintrag.

    Mit freundlichen Grüßen,
    Andreas Bungert

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