Zürich

Genug lamentiert über den Niedergang von openPM und den PMCamps, denn es gibt ja noch ein kleines gallisches Dorf, das sich wacker hält: Zürich. Und am Freitag war PMCamp Zürich.

Mit dem Debattierhaus Karl der Große, eine wunderbare Location im Herzen der Altstadt (und ich Idiot hab anfangs ernsthaft darüber nachgedacht mit dem Auto anzureisen, dabei war es umso schöner Bahnhof, Hotel und Location alles fußläufig zu haben, wobei man bei den Hotelpreisen in Zürich schon mal schlucken darf).

Aber zum PMCamp, in Zürich eintägig, in besagter historische Umgebung mit ganz tollen Gastgebern – ein herzliches Dankeschön an Lucia, Anne, Katrin und Mathias. Ihr hattet ein hervorragendes Händchen bei der Auswahl der Keynote (Stefan Schwitter), denn das Thema Achtsamkeit hat tatsächlich in die eine andere Session und das eine oder Gespräch am Rande ausgestrahlt und zum Mindsetting beigetragen. Die Sessions waren in bester Barcamp-Tradition bunt und vielfältig. Bemerkenswert: es gab keine einzige „PM und KI“-Session. Gott sei dank. (Die Vertreter dieser Fraktion sind wohl gerade alle beim IPMA World Kongress in Berlin.) Ich empfand das als sehr wohltuend, weil mir die Gespräche durchaus gezeigt haben, dass die meisten von uns sich selbstverständlich damit beschäftigen und KI nutzen, aber eben ganz normal und nicht als Hype und dass es gerade in Projekten immer um Menschen geht, die eben achtsam miteinander umgehen müssen, wobei die konkrete Perspektive viel persönlicher war: wie gehe ich mit mir in dieser (Projekt-)Welt achtsam um. Die Themen der Sessions reichten vom Zielparadoxon, PMO, Projektfinanzierung bis hin zu psychologischen Effekten, um nur einige zu nennen. Natürlich gab es auch eine Session zu Table of Elements. In den Sessions an denen ich teilgenommen habe, haben wir alle auf den Präsentationscharakter verzichtet, was sehr angenehm war und gleich zu vertrauensvollen Gesprächen geführt hat. Ein kleines persönliches Highlight für mich war Ivanas Session, die ihr ganz persönliches „Problem“ mit ihrem Auftraggeber mitgebracht hat und Rat von den Teilnehmern gesucht hat. Auch wenn wir am Schluss in ihrer Runde nur mehr 5 oder 6 Teilgenberinnnen waren, haben Menschen die sich vorher nicht kannten, miteinander diskutiert, Mut gemacht und Wege gesucht. Auch so etwas ist in einem Barcamp möglich. Danke, liebe Ivana, für deine Bereitschaft dich so zu öffnen und deinen Mut uns zu fragen und mit uns zu diskutieren.

Nach dem Closing gab es den für Zürich obligatorischen Apero und die Gespräche und das Vernetzen gingen auf der Terrasse noch bis in den Abend weiter.

Haltet die Stellung! Gut möglich, dass ich wiederkomme.



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