Projekterfolg

Projekterfolg ist eines meiner Lieblingsthemen. War ja hier schon das eine oder andere mal auf der Agenda. Eine kleine Spielerei am Samstagabend: ein sokratischer Dialog mit ChatGPT über Projekterfolg, den ich euch nicht vorenthalten will:

ChatGPT: Was meinst du – was ist Projekterfolg?

Bernhard: Das ist eine Frage der Perspektive.

ChatGPT: Okay. Und wessen Perspektive würdest du als entscheidend ansehen, wenn du sagen willst: „Dieses Projekt war erfolgreich“?

Bernhard: Wenn du mich so frägst, immer meine eigene, aber dummerweise sind wir oft auch abhängig von der Sichtweise anderer.

ChatGPT: Okay. Wenn deine eigene Perspektive im Kern zählt, aber du gleichzeitig von anderen abhängig bist – was macht dann deinen persönlichen Projekterfolg aus? Ist er unabhängig von der Bewertung anderer, oder nur dann möglich, wenn deren Erwartungen erfüllt sind?

Bernhard: Jetzt muss ich den Spieß umdrehen, denn du hast den Zusammenhang zwischen Projekterfolg und Erwartungen hergestellt. Ist Projekterfolg also abhängig von Erwartungen?

ChatGPT: Okay. Wenn wir diesen Spieß umdrehen: Erwartungen setzen einen Maßstab – aber sind sie immer realistisch, immer klar, immer geteilt? Wenn also Erfolg sich an Erwartungen misst: Wer bestimmt, was zu erwarten ist – und wann das Erwartete als erfüllt gilt?

Bernhard: Diese Frage lasse ich nicht gelten. Niemand bestimmt, was zu erwarten ist. Erwartungen müssen wir hinnehmen. Oder siehst du das anders?

ChatGPT: Okay. Wenn Erwartungen einfach da sind und wir sie hinnehmen müssen – bedeutet das dann, dass Projekterfolg immer ein Reagieren ist? Also nie etwas, das wir selbst aktiv bestimmen, sondern nur etwas, das sich daran misst, ob wir den Erwartungen anderer gerecht wurden?

Bernhard: oder den eigenen Erwartungen…

ChatGPT: Okay. Dann frage ich dich: Was unterscheidet fremde von eigenen Erwartungen – wenn es um Projekterfolg geht? Sind deine eigenen Erwartungen freier, klarer, strenger – oder vielleicht nur ein Echo der Erwartungen anderer?

Bernhard: Das lässt ich nicht pauschal beantworten, denn es gibt nicht die eine fremde Erwartung, sondern ein ganzes Spektrum.

ChatGPT: Okay. Wenn es also ein Spektrum fremder Erwartungen gibt – und deine eigenen irgendwo darin verortet sind: Kann es dann überhaupt einen Projekterfolg geben, der für alle gleichermaßen gilt? Oder ist Projekterfolg immer ein Kompromiss zwischen konkurrierenden Erwartungshaltungen?

Bernhard: Da gehe ich mit. Natürlich gibt es unter den Erwartungshaltungen vielleicht dominantere, sei es aufgrund der Anzahl der Personen, die sie vertreten oder weil sie besonders einflussreiche Stakeholder vertreten.

ChatGPT: Okay. Wenn also Projekterfolg vom Gewicht einzelner Erwartungshaltungen abhängt – ist Erfolg dann eher eine soziale Verhandlung als ein objektiver Zustand? Und wenn ja: Wird Projekterfolg damit nicht zu etwas, das man kommunikativ herstellt, nicht nur durch Ergebnisse?

Bernhard: Ja, so würde ich das sehen. Danke für dieses Gespräch.

Again what learned: Projekterfolg wird kommunikativ hergestellt – nicht durch Ergebnisse.


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