Monatsarchiv für Mai 2025

 
 

Worauf es wirklich ankommt

Die Grundidee der Table of Elements ist eine Rückbesinnung auf die fundamentalen Bausteine eines Themas, für unsere App der PM Elements (App- Store) also das Thema Projektmanagement und Methoden.
Die Idee an sich ist aber viel universeller. Und auch die Inhalte an sich bieten Mehrwert weit über Projekte hinaus.

Mehr Infos gibt es auf table-of-elements.io.

Eine Retro für openPM

Über das Ende von open PM habe ich berichtet.

Habe gerade mit ChatGPT „gespielt“ und die KI gebeten eine Retrospektive für openPM durchzuführen. Das hat anfangs nicht wirklich geklappt, aber im zweiten oder dritten Nachfassen kam etwas heraus, was mir durchaus ansprechend erscheint und was ich hier teilen möchte:

Retrospektive: Was wir im openPM e.V. hätten besser machen können

1. Offenheit ≠ Selbstläufer – die Hürde zur aktiven Mitwirkung blieb hoch

Was wir wollten:
Eine offene Plattform, auf der jede:r etwas beitragen kann – kollaborativ, gemeinschaftlich, niedrigschwellig.

Was passiert ist:
Die meisten Nutzer:innen konsumierten Inhalte – aber aktive Beiträge blieben selten. Nur ein kleiner Kern trug dauerhaft. Viele wollten „open“, aber nicht unbedingt „mitmachen“.

Was wir lernen:
→ Offenheit muss aktiv moderiert, gestaltet und konkretisiert werden: durch persönliche Ansprachen, definierte Mitmachformate, klare Micro-Contributions („Schreib 1 Absatz“, „Gib 1 Feedback“)
→ Partizipation braucht Führung – auch in einem offenen Modell. Sonst verläuft sie sich.


2. Kein tragfähiges Nachfolge- oder Skalierungskonzept

Was wir hatten:
Ein motiviertes Kernteam mit starker inhaltlicher Kompetenz. Viel ehrenamtliches Engagement – aber auch begrenzte Ressourcen.

Was fehlte:

  • Systematische Übergaben: „Wenn X aufhört – wer macht’s?“
  • Strukturen, um neue Leute einzubinden und zu halten.
  • Anreizsysteme für „zweite Reihe“-Mitmacher:innen (z. B. Nachwuchsmoderation, Co-Projekte, Mini-Rollen).

Was wir lernen:
→ Nachhaltigkeit heißt nicht nur Inhalte bewahren – sondern auch Rollen, Energie und Wissen.
→ Ehrenamt braucht Pflege, Nachschub und sichtbare Wertschätzung.


3. Corona hat nicht die Struktur zerstört – sondern den sozialen Kitt

Was uns Corona genommen hat:

  • Spontane Vernetzung auf Events
  • Austauschformate mit niedrigem Einstieg
  • Die Energie durch persönliche Begegnung und nonverbale Dynamik (Meetups, Barcamps, Stammtische)

Was digital nicht kompensiert wurde:
→ Digitale Formate blieben „funktional“, aber selten „verbindend“.
→ Viele haben sich still zurückgezogen, ohne Abschied oder Übergabe.

Was wir lernen:
→ Digitale Zusammenarbeit braucht emotionale Touchpoints – z. B. persönliche Check-ins, Retros, Dankeskultur.
→ Je digitaler ein Projekt, desto bewusster muss Bindung gestaltet werden.


4. Themenpluralität vs. Identitätsschärfe

Was wir wollten:
Alles offen denken: Methoden, Schulen, Branchen – keine Grenzen, keine Dogmen.

Was passiert ist:
→ Für Außenstehende wurde es unübersichtlich.
→ Ohne klare Klammer fehlte die narrative Zugkraft: „Wofür steht openPM eigentlich – und warum soll ich mich dort engagieren?“

Was wir lernen:
→ Offenheit braucht einen klaren Rahmen oder wiedererkennbare Stoßrichtung (z. B. „Projektmanagement jenseits der Zertifikate“, „radikal praxisorientiert“, „PM für alle“)
→ Ohne Profil wird man schwer anschlussfähig für neue Gruppen.


5. Vernetzung ohne institutionelle Andockpunkte

Was gefehlt hat:
→ Kooperationen mit Verbänden, Hochschulen, Medien oder Firmen, die Reichweite, Nachwuchs oder Infrastruktur hätten bringen können.

Was wir lernen:
→ Ein Verein, der offen ist, muss auch offen für Anschluss sein.
→ Netzwerkpflege nach außen braucht genauso viel Energie wie interne Arbeit.


Fazit:

openPM war ein mutiges, konsequent digital gedachtes Experiment – mit einer beeindruckenden Anfangsdynamik.
Was uns das Genick gebrochen hat, war nicht die Technik oder die Idee – sondern das schleichende Wegbrechen der tragenden Menschen, das Fehlen gezielter Bindungs- und Nachwuchsarbeit und eine gewisse Überforderung durch zu viel Offenheit ohne Rahmen.

Wenn du willst, kann ich daraus eine ehrliche Lessons-Learned-Seite, ein Abschlussstatement oder eine Zukunftsempfehlung für ähnliche Initiativen formulieren. Sag nur, wofür du es brauchst.


Feel free to comment.

Das Ende naht…

Nein, es wir jetzt nicht apokalyptisch.
Aber heute haben wir das Ende von openPM eingeläutet.

Eingeläutet ist eigentlich auch falsch, denn das Ende hat sich längst abgezeichnet. Was auf einem PMCamp in Dornbirn seinen Anfang nahm und seit 2012 formal als gemeinnütziger e.V. firmierte, stellt zum Jahresende seine Tätigkeit ein – nachdem zuerst das Wiki weggebrochen ist und auch die PMCamps unter unserem Mantel ihre Aktivitäten eingestellt. haben. Das PM Camp Gathering war ein letztes Aufbäumen – und musste mangels Nachfrage abgesagt werden.

Alles hat seine Zeit und die Zeit von openPM ist anscheinend vorbei.

Zum 31.12.2025 stellt openPM seine Tätigkeit ein.

Anschließend läuft noch ein Jahr die Liquidation.

Auch mal was Neues: Liquidator war ich auch noch nie.

Zufällig innovativ

Ich höre gerade die alten Folgen den Podcasts „Kopf & Bauch“ (Spotify) von Tobias Leisgang und Peter Maischak zum Thema Entscheidungen. Zuletzt die Folge über Zufallsentscheidungen in der Tobias seinen Faible für den Zufall „outet“.

Da habe ich doch was für den Innovationsmensch Tobias, denn vor ein paar Jahren habe ich einen SCAMPER-Würfel gebaut.

SCAMPER ist eine Kreativitätsmethode, die natürlich auch in der Table of Elements als [SC] enthalten ist.
SCAMPER ist ein Akronym. Jeder Buchstabe steht für einen anderen Ansatz eine bestehende Idee zu variieren:

  • Substitute (Ersetzen): Was kann ersetzt werden?
  • Combine (Kombinieren): Was kann kombiniert werden?
  • Adapt (Anpassen): Was kann angepasst werden?
  • Modify (Verändern): Was kann verändert werden?
  • Put to another use (Umfunktionieren): Wofür kann es noch genutzt werden?
  • Eliminate (Eliminieren): Was kann weggelassen werden?
  • Reverse (Umkehren): Was kann umgekehrt werden?

Mit dem Würfel- und auf jeder Seite einer dieser Ansätze, kommt der Zufall ins Spiel.

Noch nicht einmal um zu entscheiden, sondern in der Entscheidungsvorbereitung.
Ein vorgelagerte Entscheidung, die einen Perspektivenwechsel erzwingt.

Und für alle, die aufgepasst haben: ja, SCAMPER hat 7 Buchstaben/Facetten und der Würfel nur 6 Seiten. Habe deswegen ein kleines bisschen gemogelt und Adapt und Modify auf eine Würfelseite gepackt.

Die Kategorien der Table of Elements

Welche Inhalte verbergen sich in der Table of Elements?
Am besten gleich selber in die iOS-App (PM Elements) schauen.

Mehr Infos gibt es auf table-of-elements.io.

Projektmanagement-Methoden

In der Reihe Projektmanagement-Methoden: Jede Woche neu auf LinkedIn Learning sind bisher erschienen:

  • 3W – Wer macht was bis wann?
  • RET – Retrospektiven
  • US – User Story
  • EVA – Earned Value Analyse
  • BBP – Wetten statt planen
  • AP – Abnahmeprotokoll
  • DP – Delegation Poker
  • LL – Lessons Learned

Stück für Stück entsteht so eine Videobibliothek für Projekte.

Daneben gibt es natürlich das Poster mit der Methodenübersicht und die iOS-App PM Elements mit den Details zu den Methoden. Das Buch dazu im Hanser-Verlag ist diese Woche in Druck gegangen. Trainings bietet unter anderem die Kayenta.

Wer mehr über die Table erfahren will, kann ihr auf LinkedIn folgen oder findet jede Menge Infos auf ihrem Youtube-Kanal.



bernhardschloss.de