#467 Schwarmintelligenz

Mein Kollege Florian hat mich gestern Abend auf die Google Prognose zum European Song Contest aufmerksam gemacht (also noch vor der großen Tamtam in Düsseldorf). Und da stellt sich im Nachhinein doch die Frage nach der Schwarmintelligenz von Google. Nun, es mag beruhigend sein: Es scheint nicht weit her damit. Das tatsächliche Ergebnis liegt weit daneben.

Lena als Googles Nummer 1 wurde 10., Aserbaidschan als Gewinner war bei Google nur auf Platz 7, Italien als Zweitplatzierter war bei Google nur Schlußlicht.

Ist es also nicht weit her mit der Schwarmintelligenz?

Oder hat Google nur den „falschen Schwarm“ befragt/ausgewertet? Wahrscheinlich stammt die größte Zahl der europäischen Google-Nutzer aus Deutschland, was die Überschätzung von Lena erklären könnte. Die Punktevergabe erfolgt nicht repräsentativ. es gibt größere und kleinere Länder. Auch die nachbarschaftlichen Punkteschiebereien dürften die prognostischen Fähigkeiten überfordern. Google, die Datenkrake, hat sicherlich die größtmögliche Datenbasis und dennoch liegt die Prognose weit daneben. Wir wissen um die analytischen Fähigkeiten von Google, schließlich beruht das Google-Geschäftsmodell, die gezielte Platzierung von Werbung, darauf und dennoch hätte der berühmte Affe aus dem Wallstreet Journal (also ein Zufallsgenerator) wahrscheinlich nicht schlechter abgeschnitten. Und wenn Google bei einer Prognose so daneben liegt, wie sieht es dann in den prognostischen Modellen moderner BI-Systeme aus? Besser als beim Champion?


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Ein Kommentar zu “#467 Schwarmintelligenz”

  1. admin
    24. Mai 2011 um 20:09

    Spiegel online über Schwarmintelligenz: Gemeinsam sind wir dümmer
    http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,762837,00.html

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