Mehr als nur 4 Seiten

Mehr als nur 4 Seiten? 4 Seiten von was?

Als Klassiker sei auf die 4-Seiten-einer-Nachricht von Schulz-von-Thun verwiesen.

JEDE Kommunikation, schlägt sich (mehr oder weniger) auf den vier Dimensionen nieder.

Es gibt keine rein sachliche Kommunikation. Punkt.

Jede Kommunikation – ob gewollt oder nicht – findet immer in allen vier Dimensionen statt (einen schönen Gruß an den Handball-Trainer F. aus I., der mir die Grafik der 4-Seiten vor die Nase gehalten und erklärt hat, er würde ausschließlich auf der Sachebene kommunizieren. Wenn er Schulz-von-Thun verstanden hätte, wüsste er, dass das gar nicht geht).

Schulz von Thun benennt die 4-Seite einer Nachricht:

JEDE Kommunikation, schlägt sich (mehr oder weniger) auf den vier Dimensionen nieder.

Schulz von Thun. 70er Jahre Kommunikationstheorie. Unbestritten. Jede Nachricht hat IMMER alle vier Dimensionen. Mehr oder weniger. Aber immer alle vier.

Ich würde nur gerne dieses Modell etwas erweitern.

Jede Kommunikation findet immer in einem Umfeld (Environment) statt. Auf der Sachebene könnte man von Kontext sprechen. Die drei anderen Ebenen, könnte man unter (soziale) Umfeld zusammenfassen.

Und es gibt noch eine zeitliche Ebene die Dringlichkeit und Bedeutung massiv beeinflusst:

Also wenn wir eine Kommunikation haben, dann findet die immer in einem Kontext statt…

…und hat einen Zeitbezug, der mitunter dazu führt, dass eine Aufgabe als dringlich angesehen wird.

Wir haben Aufgaben, aber erst deren Prioirsierung (also deren Bedeutung vor einem zeitlichen Hintergrund) erlaubt uns eine realistische Einordung.

Diese zeitliche Dimension ist nicht unabhängig von den Dimensionen. Jetzt könnte man Kommunikation als etwas einmaliges, punktuelles verstehen, aber das wird unseren modernen Medien nicht gerecht, denn die einmal getätigte Kommunikation bleibt verfügbar und wird womöglich neu interpretiert.

Und die Darstellung von Schulz-von-Thun haben wir mal eben stillschweigend erweitert. Nicht dass das Modell in Frage gestellt würde – vermutlich sollten wir es ausbauen.

#500 Großprojekte als Wetten auf die Zukunft

Roland Dürre sinniert im IF-BLOG über Sinn und Unsinn von Großprojekten und bezeichnet Großprojekte (er nennt z.B. Stuttgart 21 oder die dritte Landebahn des Münchner Flughafens) sehr trefffend als Wetten auf die Zukunft. Er betrachtet weiter die Aspekte Risiko und Finanzierung der Wette und kommt zu dem Schluß: Wir gehen sehr riskante Wetten auf Pump ein!

Soweit bin ich voll und ganz bei Roland.

Wenn man Großprojekte betrachtet, muss man aber noch eine weitere Seite einbeziehen: Das Umfeld.

Großprojekte „passieren“ nicht auf der grünen Wiese, sondern in großen Organsiationen (unser Staat/unsere Gesellschaft ist auch eine Organisation in diesem Sinn). Große Organisationen sind von Haus aus träge, wenn nicht sogar manövrierunfähig. Hier kommt das Bild des Tankers, der nur schwer zu steuern geschweige denn zu bremsen ist.

Soll nun so ein Tanker die Richtung ändern, so hilft mitunter nur ein gewagtes Manöver. Der Ausgang eines solchen Manövers lässt sichnicht immer prognostizieren und führt häufig zu ungewünschten Ergebnissen: Vom Abdriften in eine andere Richtung, bis hin zum Sinken des Tankers. Auch dieses Bild passt zu Großprojekten…



bernhardschloss.de