Archiv der Kategorie ‘Digitalisierung‘

 
 

Qualifizierung in der IT-Fitness Akademie

Wir haben ja schon mehrfach auf die aktuelle Qualifizierungsoffensive von Microsoft hingewiesen (PM für die COVID 19 Economy oder in den Higlights 2020). Gebündelt in der IT-Fitness Akademie gibt es eine ganze Reihe von zukunftsweisenden kostenlosen(!) Qualifizierungsangeboten.

Teil der IT-Fitness Akademie ist auch unser LinkedIn Projektmanagement-Training, d.h. der Lernpfad „Projektmanager:in werden„, denn mittlerweile haben wir ja noch weit mehr Kursangebote auf LinkedIn Learning.

Parallel zur IT-Fitness Akademie gibt es im Blog des Microsoft Newscenters auch einen Qualifizierungstalk in dem Isabel Richter Interviews über lebenslanges Lernen und die Veränderung in der Arbeitswelt in Zeiten der Pandemie führt.

Die Journalistin Katie Gallus empfiehlt dort schon aus ihrem beruflichen Interesse den Lernpfad zur Datenanalyst:in.

Unternehmer Jörg Rheinboldt bezeichnet sich selbst als „Dauerlerner“ und will sich nicht auf ein einzelnes Angebot festlegen, alle Pfade sind in seinen Augen zukunftssicher.

Die Social-Media-Beraterin Christiane Germann interessiert sich für Grafikdesign.

Der Futurologe Max Thinius empfiehlt gleich ein ganzes Bündel von Angeboten., u.a. unser Projektmanagement-Programm, denn „Projektmanagement ist die Mutter aller aktuellen Kompetenzen,“ so Thinius. Und weiter: „Den empfehle ich sogar gestandenen Projektmanager:innen.“

Danke für die Blumen.

Na, Lust bekommen, selbst in die Qualifizierungsoffensive einzuschwenken? Dann nur zu, denn ein Credo verbindet alle vier Interviewten: „Machen!“. Ohne „Machen!“ gibt es kein Lernen!

Best of schlossBlog: Was heißt schon Digitalisierung?

Digitalisierung ist wieder eines dieser unsäglichen Buzzwords, das wie so oft unreflektiert gehypt wird. Ich halte es obendrein für ein sehr gefährliches Buzzword, weil es den Fokus falsch setzt: Technik vor Geschäftsmodell. Dabei ist doch die Technik primär Mittel zum Zweck. Selbstverständlich können neue Techniken zu disruptiven Entwicklungen in Geschäftsmodellen führen, aber dennoch sollte man das Pferd nicht von hinten aufziehen.

Und um ehrlich zu sein: Die Werkzeuge der Digitalisierung sind nicht wirklich neu, sie sind nur weitaus mächtiger und allgegenwärtiger geworden. Aber welche Werkzeuge/Möglichkeiten sind das?

(1) Messen, Steuern, Regeln
Nun, wirklich nichts Neues in unserer längst digitalisierten Welt. Zugegeben: Die Auswertungsmöglichkeiten sind gewachsen, womit wir schon beim zweiten Punkt wären:

(2) Business Intelligence
Mit den zunehmend vorhandenen digitalen Daten (1) und mächtigeren Auswertungsmöglichkeiten der eigenen Daten oder selbst der Daten anderer, selbst unserer Mitbewerber (Comptetitive Intelligence) sind die Möglichkeiten der Business Intelligence gewachsen, aber neu sind sie bei Weitem nicht, allerdings in der Kombination mit…

(3) Big Data
…ergeben sich neue Erkenntnisse – auch wenn diese mitunter überschätzt werden. Die Vielzahl der heute verfügbaren Daten lässt uns elementare Grundsätze der Datenverarbeitung immer wieder vergessen: Nach wie vor gilt: Garbage in, Garbage out. Wir müssen also wissen, was wir messen und das nächste Dilemma liefert uns die Scheingenauigkeit: Messungen bis auf drei Kommastellen suggerieren Exaktheit und Wahrheit, nicht-messbare oder nicht gemessene aber relevante Einflussgrößen fliegen hingegen aus unseren Modellen hinaus und wir wundern uns dann, warum unsere Modelle nicht funktionieren. Hier ist weniger oft mehr. Ich plädiere an den gesunden Menschenverstand: Wenn auswerten, dann müssen wir auch wissen was und wo unsere Modellgrenzen liegen.

Kommen wir zu den mehr technologischen Aspekten hinter der Digitalisierung:

(4) Vernetzung
Auch in der Industrie ist Digitalisierung nichts Neues. Computer-gesteuerte Maschinen gibt es seit langem, was aber zunehmend steigt ist der Grad der Vernetzung. Damit hängen Maschinen oder ganze Produktionslinien plötzlich im Internet. Der Kühlschrank kann plötzlich selber bestellen, aber meine Produktionsmaschine ist plötzlich auch anfällig für einen Virenbefall á la Stuxnet. Mit der Vernetzung steigt die Komplexität und die wechselseitige Abhängigkeit.

(5) Virtualisierung
Unser Bild vom Computer ist noch stark geprägt von der physischen Entität eines Rechners, sei es unser Notebook, ein Desktop-PC oder ein Server. Aber zumindest in der Server-Welt haben sich Virtualisierungskonzepte längst durchgesetzt, da ordert man in einem Rechenzentrum nicht mehr (oder nur noch in besonderen Fällen) einen physischen Rechner, sondern stattdessen eine virtuelle Instanz. Zunehmend passiert die Virtualisierung auch nicht mehr im eigenen Haus, sondern wird ausgelagert in die…

(6) Cloud
Große Cloud-Anbieter, wie Microsoft, Google oder Amazon bieten Skalierungsmöglichkeiten, die man selbst nur schwer gewährleisten kann und wenn es denn sein muss, dann in einer Private-Cloud.

Aus all dem ergibt sich eine rasante…
(7) Beschleunigung.

Alle 7 Aspekte bergen Chancen und Risiken. Natürlich ist es sinnvoll zu prüfen inwieweit sie für bestehende Geschäftsmodelle relevant sind und ob sich neue Türen öffnen. Diesen Fragen muss man sich aber immer stellen und nicht erst wenn irgendwelche Jünger ihre Digitalisierungssandalen in die Luft halten.

Und auch mit den Grenzen und Problemen der Digitalisierung müssen wir uns beschäftigen: Die Komplexität steigt und es entstehen neue Abhängigkeiten. Einem Kind würde man vorsichtshalber nicht seine Kreditkarte anvertrauen, dem Kühlschrank, den ein Wildfremder programmiert hat schon…

Lasst die Kirche im Dorf und macht eure Hausaufgaben, die ihr immer schon gemacht haben müsstet, dann ist Digitalisierung nur alter Wein in neuen Schläuchen. Zugegeben – vielleicht ist der Wein gereift, aber neu ist er wirklich nicht.

Dieser Beitrag ist schon 3 Jahre alt und immer noch aktuell. Hier der Link zur Original-Veröffentlichung.

Was kommt nach der Digitalisierung?

Noch beschäftigen sich alle mit Digitalisierung. Der Hype ist in vollem Gang, da stellt t3n in Heft 54 die Frage: Was kommt danach?
Klingt spannend – finde ich.

Wer heute sich auf die Digitalisierung konzentriert, verpasst der nicht schon den nächsten Trend und wird erst recht abgehängt?
Aber was heißt schon Digitalisierung?

Ist Digitalisierung überhaupt die richtige Fragestellung?
Müssen wir nicht unsere Modelle permanent in fragestellen um erfolgreich bleiben zu können?
Und das Thema Digitalisierung streift dabei nur den technologischen Aspekt.

Die schöpferische Zerstörung des guten, alten Schumpeter ist dabei doch wichtiger, oder?

Achja, zu meiner t3n-Weihnachtslektüre: Ich habe sie wieder weggelegt. Eine Mogelpackung, weil sie die Digitalisierung letztlich nur aufwärmt. Erste Spuren von dem, was danach kommt, konnte ich leider nicht entdecken.

 

Transformation der IT

Digitalisierung, Cloud und agile Vorgehensweisen sind Anzeichen einer sich verändernden IT in Unternehmen. Die einen versuchen sich an einem Paradigmenwechsel, die anderen wollen sich gar selbst abschaffen. Wenn das „Business“ IT-Leistungen von der Stange in der Cloud zusammenstellt und einkauft, braucht es dann überhaupt noch klassische IT in Unternehmen?

So etwas wie einen Application Manager braucht es dann künftig nicht mehr, entgegnete mir jüngst ein Kunde.

Aber das greift zu kurz.

Auch wenn klassische IT-Abteilungen Auflösungserscheinungen haben, wenn das Pendel gerade wieder von der zentralen IT zu dezentralen Lösungen im Business ausschlägt, sich Rollen und Aufgabenverteilungen ändern: Verantwortlichkeiten lösen sich nicht in Luft auf und müssen auch in der neuen Welt wahrgenommen werden. Außerdem müssen Kompetenz und Know-how erhalten bleiben.

Auch in der neuen Welt wird es jemanden geben, der die IT-Lösungen (aus der Cloud) konfiguriert und zusammenstellt – einen Architekten. Der ist künftig vielleicht wieder im Business und nicht mehr in der IT angesiedelt. Es wird zweifellos Veränderungen geben.  Er ist dann eher ein Service-Manager mit einem weniger technischen Profil, der Konfiguration und Einkauf vornimmt, aber letztlich behält er immer noch eine Gesamtverantwortung. Die lässt sich nicht delegieren. Der beste Cloudanbieter kann nicht wissen, wie wir sein Produkt einsetzen und wofür, mit welchen anderen Produkten, anderer Hersteller wir es kombinieren, wem wir Zugriffsrechte geben und welche Anforderungen wir haben.

Wenn wir IT-Abteilungen abschaffen, müssen wir dem Rechnung tragen, dass wir die neuen Rollen auch entsprechend befähigen. Auch ein Service-Manager im Business muss Sicherheitsanforderungen und Compliance sicherstellen. Die Cloudanbieter sind dabei seine Partner, aber verantwortlich bleibt er letztlich selbst. Die Welt wird nicht weniger komplex.

Was heißt schon Digitalisierung?

Digitalisierung ist wieder eines dieser unsäglichen Buzzwords, das wie so oft unreflektiert gehypt wird. Ich halte es obendrein für ein sehr gefährliches Buzzword, weil es den Fokus falsch setzt: Technik vor Geschäftsmodell. Dabei ist doch die Technik primär Mittel zum Zweck. Selbstverständlich können neue Techniken zu disruptiven Entwicklungen in Geschäftsmodellen führen, aber dennoch sollte man das Pferd nicht von hinten aufziehen.

Und um ehrlich zu sein: Die Werkzeuge der Digitalisierung sind nicht wirklich neu, sie sind nur weitaus mächtiger und allgegenwärtiger geworden. Aber welche Werkzeuge/Möglichkeiten sind das?

(1) Messen, Steuern, Regeln
Nun, wirklich nichts Neues in unserer längst digitalisierten Welt. Zugegeben: Die Auswertungsmöglichkeiten sind gewachsen, womit wir schon beim zweiten Punkt wären:

(2) Business Intelligence
Mit den zunehmend vorhandenen digitalen Daten (1) und mächtigeren Auswertungsmöglichkeiten der eigenen Daten oder selbst der Daten anderer, selbst unserer Mitbewerber (Comptetitive Intelligence) sind die Möglichkeiten der Business Intelligence gewachsen, aber neu sind sie bei Weitem nicht, allerdings in der Kombination mit…

(3) Big Data
…ergeben sich neue Erkenntnisse – auch wenn diese mitunter überschätzt werden. Die Vielzahl der heute verfügbaren Daten lässt uns elementare Grundsätze der Datenverarbeitung immer wieder vergessen: Nach wie vor gilt: Garbage in, Garbage out. Wir müssen also wissen, was wir messen und das nächste Dilemma liefert uns die Scheingenauigkeit: Messungen bis auf drei Kommastellen suggerieren Exaktheit und Wahrheit, nicht-messbare oder nicht gemessene aber relevante Einflussgrößen fliegen hingegen aus unseren Modellen hinaus und wir wundern uns dann, warum unsere Modelle nicht funktionieren. Hier ist weniger oft mehr. Ich plädiere an den gesunden Menschenverstand: Wenn auswerten, dann müssen wir auch wissen was und wo unsere Modellgrenzen liegen.

Kommen wir zu den mehr technologischen Aspekten hinter der Digitalisierung:

(4) Vernetzung
Auch in der Industrie ist Digitalisierung nichts Neues. Computer-gesteuerte Maschinen gibt es seit langem, was aber zunehmend steigt ist der Grad der Vernetzung. Damit hängen Maschinen oder ganze Produktionslinien plötzlich im Internet. Der Kühlschrank kann plötzlich selber bestellen, aber meine Produktionsmaschine ist plötzlich auch anfällig für einen Virenbefall á la Stuxnet. Mit der Vernetzung steigt die Komplexität und die wechselseitige Abhängigkeit.

(5) Virtualisierung
Unser Bild vom Computer ist noch stark geprägt von der physischen Entität eines Rechners, sei es unser Notebook, ein Desktop-PC oder ein Server. Aber zumindest in der Server-Welt haben sich Virtualisierungskonzepte längst durchgesetzt, da ordert man in einem Rechenzentrum nicht mehr (oder nur noch in besonderen Fällen) einen physischen Rechner, sondern stattdessen eine virtuelle Instanz. Zunehmend passiert die Virtualisierung auch nicht mehr im eigenen Haus, sondern wird ausgelagert in die…

(6) Cloud
Große Cloud-Anbieter, wie Microsoft, Google oder Amazon bieten Skalierungsmöglichkeiten, die man selbst nur schwer gewährleisten kann und wenn es denn sein muss, dann in einer Private-Cloud.

Aus all dem ergibt sich eine rasante…
(7) Beschleunigung.

Alle 7 Aspekte bergen Chancen und Risiken. Natürlich ist es sinnvoll zu prüfen inwieweit sie für bestehende Geschäftsmodelle relevant sind und ob sich neue Türen öffnen. Diesen Fragen muss man sich aber immer stellen und nicht erst wenn irgendwelche Jünger ihre Digitalisierungssandalen in die Luft halten.

Und auch mit den Grenzen und Problemen der Digitalisierung müssen wir uns beschäftigen: Die Komplexität steigt und es entstehen neue Abhängigkeiten. Einem Kind würde man vorsichtshalber nicht seine Kreditkarte anvertrauen, dem Kühlschrank, den ein Wildfremder programmiert hat schon…

Lasst die Kirche im Dorf und macht eure Hausaufgaben, die ihr immer schon gemacht haben müsstet, dann ist Digitalisierung nur alter Wein in neuen Schläuchen. Zugegeben – vielleicht ist der Wein gereift, aber neu ist er wirklich nicht.

Beitrag #729 auf schlossBlog
Ein Vorgehensmodell zur Digitalisierung in KMUs gab es bereits in #693

Digitalisierung in KMU

Digitalisierung ist das neue Buzzword.

Wir müssen unsere Prozesse digitalisieren! Auch im Mittelstand.

Wie kann man das Thema Digitalisierung in einem KMU in sechs Schritten angehen?

Hier eine kurze Skizze:

  1. Definition von Geschäfts- und Digitalisierungsstrategie
  2. Bestandsaufnahme/Inventur
  3. Analyse und Anforderungsdefinition
  4. Produktauswahl
  5. Umsetzungsplan
  6. Implementierung

Der erste Schritt klingt akademisch und wichtigtuerisch, ist er aber nicht. Und man kann ihn auch knapp und pragmatisch machen, aber entscheidend ist, dass man sich bewusst wird, was man mit der Digitalisierung erreichen will und wie das zum eigenen Unternehmen und den eigenen Zielen passt.

Es gibt eine alte IBM-Werbung aus den 90ern, in der der eine dem anderen aus der Zeitung vorliest: „Hier steht, wir müssen ins Internet.“ – „Warum?“ – „Das steht hier nicht.“

Übertragen auf die Digitalisierung geht es genau um die Frage dieses Warum. Geht es darum die Maschinen zu vernetzen und in die Cloud zu bringen (z.B. um Updates zu installieren, Rechenleistung oder Speicher aus der Cloud zu beziehen), geht es um den Datenaustausch und Kommunikation mit den Kunden, geht es um Remote-Zugriff auf den Maschinenpark (z.B. zu Monitoring oder Wartungszwecken), …

Bestandsaufnahme/Inventur der eigenen Prozesse, Anwendungen und IT-Infrastruktur hat man im Idealfall bereits in der Schublade. Das hat noch gar nichts mit der Digitalisierung zu tun, sondern ist die Basis systematischer IT-Prozesse in einem Unternehmen. Je nach Voraussetzung kann da aber beliebig viel Arbeit dahinter stecken.

Wenn ich die Informationen aus den ersten beiden Schritten habe, kann ich sie im dritten zusammenbringen, Lücken und Handlungsbedarf identifizieren. Vielleicht gibt es aber auch Inseln, die man ausbauen und erweitern kann. Das Ganze aber vor dem Hintergrund des eigenen Geschäftsmodells und nicht weil irgendjemand sagt, man müsse jetzt digitalisieren.

Aus dem dritten Schritt weiß ich, ob ich die Maschinen in ein eigenes Sondernetz packe, ob sie eine Internetverbindung brauchen, welche funktionalen Anforderungen ich habe und wieweit ich meine Gesamtarchitektur integrieren möchte oder vielleicht sogar bewusst segmentieren (damit niemand aus dem Internet auf meine Maschinensteuerung kommt…). Jetzt kann ich schauen mit welchen Produkten ich das umsetzen kann.

Habe ich Produkte und Umsetzung, kann ich anfangen die Umsetzung konkret zu planen.

Und schließlich die Digitalisierung umsetzen.

Beitrag #693 auf schlossBlog



bernhardschloss.de