Monatsarchiv für September 2011

 
 

#487 Gelesen: Das Spiel. Brennpunkt Geschäftsprozesse

Mit zahlreichen Fußballanalogien und -weisheiten führt uns Alexander Ockl durch ein Praxisbeispiel der Geschäftprozessgestaltung zwischen IT und Fachbereich (Amazon Affilliate Link). Er wählt dabei eine Romanform, wie man sie z.B. von DeMarco´s PM-Klassiker „Der Termin(Amazon Affilliate Link) kennt. Neben dem Praxisbeispiel zieht sich die Geschichte eines Revierderbys (Achtung, Fußball!), wie ein roter Faden durch das Buch.

Die anfängliche Projektkrise und die auftauchenden Konflikte werden seziert. Alexander Ockl führt dabei in die Welt der Business Analyse und Geschäftsprozessmodelierung ein. Es wird der Bogen gespannt von Requirements Engineering, ARIS-Modellierung bis hin zu Projektmanagement-Methoden, Qualitätsmanagement und Reifegradmodellen.

Eine gelungene Einführung, die sich angenehm leicht liest, sofern man von der Überdosis Fußball nicht abgeschreckt wird.

Und indirekt liefert Ockl auch einen interessanten Beitrag zum Thema Projekterfolg/Scheitern von Projekten: Das ursprünglich initiierte Projekt scheitert grandios. Das Buch schildert dennoch eine Success Story, denn durch die erfolgreiche Analyse werden viel tiefergehende Veränderungen angestossen, aber hier wird Ockl übertrieben optimistisch:

Es ist gar nicht selbstverständliche, dass die tatsächlichen Probleme so klar identifiziert und auch angenommen werden. Zu guter letzt macht ein Bereichsleiter auch noch Karriere und wird zusätzlich Qualitätsbeauftragter. Das ist für Ockl eine Art Ritterschlag. Der Firmenchef träumt obendrein davon Qualitätsmanagement als Führungsinstrument zu nutzen. Hier verliert mich Ockl komplett. Eine solche Welt besteht wohl vor allem im Wunschdenken von Business Process Management-Anhängern.

Alexander Ockl
Das Spiel. Brennpunkt Geschäftsprozesse – IT und Betrieb in einer Mannschaft. Projektmanagement, Business Analyse und Geschäftsprozessmanagement in der Praxis
München 2010
Addison-Wesley
ISBN 978-3827329066 

#486 PM-Camp – Ich bin dabei!

Von 03.-05.11.2011 findet in Dornbirn das PM-Camp 2011 statt – und ich bin dabei! Ich freue mich insbesondere auf das Treffen mit anderen PM-Bloggern, wie Stefan Hagen, Marcus Raitner und Eberhard Huber.

#485 PM-Reader

Immer wieder werden an dieser Stelle Blogger wie Stefan Hagen, Andreas Heilwagen, Marcus Raitner oder andere zitiert. Auf PROJEKT-LOG findet sich die Interview-Reihe „7 interessante Antworten von…“ mit Interviews mit den Kollegen.

Eine interessante These von Peter auf Agile Scout: Thomas Edison Created First Agile Organization.

Die Bedeutung von Teams für den Projekterfolg ist elementar. Judith Andresen beschreibt uns auf Slideshare Ihren Weg zum perfekten Team.

Und auch in Marcus Raitners Reihe Projektcoaching geht es weiter:

24 – Verunsicherung
25 – Verteilte Teams
26 – Verbindlichkeit

Eberhard Huber spricht von „Target hopping“ und lässt uns an seinem Leid über Moving Targets teil haben. Dabei wissen wir doch alle (und nicht nur Glen B. Alleman, der darüber bloggt): „Plans are meant to be changed„.

 

 

#484 Komplexität in Beratungsprojekten

Projektarbeit nimmt immer mehr zu und häufig wird dabei auch auf externe Unterstützung in Form von Unternehmensberatern zurückgegriffen. Bastian Hanisch hat an der EBS nun in einer Studie untersucht, wie es um die Komplexität in Beratungsprojekten steht. (Zur Teilnahme an der Studie hatten wir hier aufgerufen.) Im Vordergrund steht die Frage, wie man sowohl auf Kunden- als auch auf Beraterseite mit der Komplexität umgeht, um den möglichen Projekterfolg zu steigern.

Die Studie unterscheidet 3 Arten von Komplexität in Projekten:

• Aufgabenbezogene Komplexität: resultiert aus der zu lösenden Aufgabenstellung

• Strukturelle Komplexität: resultiert aus Anzahl und Wechselwirkungen der beteiligten Elemente

• Zeitbezogene Komplexität: resultiert aus Veränderungen im Projekt im Zeitverlauf

Der Autor kommt zum Fazit, dass strukturelle Komplexität reduziert und insbesondere die Qualität der Zusammenarbeit sowie die Transparenz gestärkt werden sollte.

Eine Zusammenfassung finden sich auf den Seiten der GPM.



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