#200 Microblogging im Projektmanagment III

Um die Diskussion hier fortzuführen noch zwei weitere kritische Anmerkungen:

(1) Die 90-9-1 Regel gilt auch für Microblogging

//SEIBERT/MEDIA zitiert die 90-9-1 Regel für Wikis im Wissensmanagement. Sie dürfte sich aber analog auch auf das Microblogging übertragen lassen.

Im Internet (…) steuert lediglich ein Prozent der User den Großteil der nutzergenerierten Inhalte bei, neun Prozent beteiligen sich gelegentlich an der Content-Produktion und neun von zehn Nutzern erstellen niemals Web-Inhalte, sondern konsumieren ausschließlich.

Vollständigkeit und Zuverlässigkeit sind somit fraglich.

(2) Kommunikation ist zielgerichtet, Microblogging nicht

Kommunikation ist im Idealfall ein bewußter, zielgerichteter Akt zwischen Sender und Empfänger. Microblogging ist mir an dieser Stelle viel zu unspezifisch. Jetzt könnte man kritisch anmerken, dass dies auch für jeden Blog (also auch für diesen hier) gilt. Dem ist sicher auch so, wenn nicht (wie ich es hier versuche) die Inhalte in einen konkreten Kontext gestellt werden.


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3 Kommentare zu “#200 Microblogging im Projektmanagment III”

  1. Martin Seibert
    1. Juli 2009 um 14:52

    In Firmenwikis kann die 90-9-1 allerdings durchaus außer Kraft gesetzt werden. Siehe hier:
    http://blog.seibert-media.net/2008/12/podcast/die-90-9-1-regel-tritt-in-einem-corporate-wiki-ausser-kraft/

    Wikis im öffentlichen Internet (häufig Wikipedia) und Firmenwikis gehören ganz anderen Gesetzen. Das dürfte auch für Twitter und Microblogging im Unternehmen gelten, vermute ich.

  2. admin
    1. Juli 2009 um 15:24

    Also wenn ich meine Erfahrungen mit dem Einsatz von CMS/ECM-Systemen (z.B. LIVELINK oder Sharepoint) in Großprojekten nehme, glaube ich auch bei Social Media wie Microblogging an die 90-9-1 Regel. Oft genug muss man den Inhalten nachlaufen und diese einfordern. Ich kann mir zwar vorstellen, dass es im Einzelfall funktioniert, aber eine grundsätzliche Empfehlung zum Einsatz sehe ich skeptisch. Wikis würde ich differenzierter sehen. Den Einsatz von Wikis kann ich mich fallweise sehr gut vorstellen, allerdings muss es in die“Landschaft“ passen, sowohl technisch als auch kulturell.

  3. Martin Seibert
    26. Juli 2009 um 12:17

    Den größten Einfluß auf die Teilnahme von Mitarbeitern und die 90-9-1-Regel hat aus meiner Sicht die Unterstützung des Top-Managements. Jakob Nielsen nennt das „Strong backing from the top“ und hat das in zahlreichen Studien bereits als Grundlage für ein erfolgreiches Intranet klassifiziert. Ich habe Unternehmen, die wir betreuen, bei denen wirklich sehr viele Mitarbeiter sehr aktiv mitarbeiten. In anderen Unternehmen sind es wirklich nur einige wenige …

    Unseren Kunden (insbesondere den Führungskräften) sage ich immer wieder: „Der Fisch stinkt vom Kopf!“ 🙂

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